Melbourne Cup 2013
Di. 5. November 2013 - 3.200 Meter, 3-jährige und ältere Pferde, Melbourne, Australien
Vorbericht vom 31. Oktober 2013
Wie in jedem Jahr so ist das höchstdotierte Steherrennen der Welt auch in diesem Jahr eine sehr schwierig
zu entschlüsselnde Angelegenheit, nicht nur weil viele Teilnehmer von der nördlichen Erdhalbkugel anreisen,
wo sich die Saison gerade dem Ende neigt, während sie in Australien gerade erst begonnen hat. Das Tempo
beim 3.200 Meter langen Melbourne Cup war in den letzten beiden Jahren relativ gering, so dass am Ende Pferde
mit großem Speed gewannen, die man eigentlich auf der klassischen Distanz als Sieger erwartet hätte. Dies
kann sich in einem Feld von 24 Pferden nun aber wieder ändern, so dass echte Steher die Nase vorne haben könnten.
Die Rolle des Favoriten gebührt im Moment
Fiorente, der gleich bei seinem ersten Start in Australien Zweiter
im letztjährigen Melbourne Cup wurde. Seine Trainerin in Australien Gai Waterhouse hatte nun ein Jahr Zeit,
um den Monsun-Sohn vorzubereiten, in den Turnbull Stakes ging er über 2000 Meter jüngst knapp hinter einigen
großen Konkurrenten durch Ziel, beim prestigeträchtigen Cox Plate (2040m) wurde er gerade Dritter.
Zweiter in genannten Turnbull Stakes wurde
Puissance De Lune, im letzten Jahr überlegener Sieger der
Queen Elizabeth Stakes (2.600m). Der Shamardal-Sohn wird von Glen Boss geritten, dem Jockey, der den Melbourne Cup
zwischen 2003 und 2005 mit Makybe Diva dreimal in Folge gewinnen konnte.
Nach äußerst ungünstigem Rennverlauf hätte
Hawkspur die Turnbull Stakes mit enorm starkem Finish fast
noch gewonnen, im Caulfield Cup fand er anschließend als klarer Favorit erst zu spät ins Rennen. Der Vierjährige, der
im Juni das Queensland Derby (2400m) gewann, trägt nur 53 Kg.
Zum engsten Favoritenkreis zählt nun auch der Ex-Brite
Dandino, der zu Beginn des Jahres von der Australian
Thoroughbred Bloodstock Company gekauft worden war und gerade bei seinem ersten Auftritt in Australien gleich auf
Platz 2 hinter
Fawkner im Caulfield Cup gestürmt ist.
Neben ihm sind eine ganze Reihe aussichtsreicher Kandidaten aus Europa angereist. Allen voran
Mount Athos,
der im letzten Jahr nicht nur unter dem langsamen Tempo zu leiden hatte, am Ende aber von weit hinten kommend noch
Fünfter wurde. Der Wallach kann sich in diesem Jahr über das ihm zugeteilte Gewicht nicht beklagen und wäre in ähnlicher
Form wie im Vorjahr ein ganz heißer Kandidat.
Zu den echten Stehern zählt fraglos die französische Stute
Verema. Sie wird von Alain de Royer Dupre trainiert,
der 2010 den Melbourne Cup mit Americain gewonnen hatte. Und wie vor ihr Americain, hat nun auch Verema in ihrem letzten Rennen
vor dem Cup den Prix de Kergolay in Longchamp gewonnen.
Die irische Teofilo-Tochter
Voleuse De Coeurs gewann Mitte September die Irish St Leger (2816m)
deutlich vor Pferden wie Ahzeemah oder Red Cadeaux und wechselte anschließend für angebliche
1,8 Millionen Euro ihren Besitzer, sie wird nun vom ehemaligen Melbourne Cup Gewinner Mike Moroney trainiert.
Den Wechsel nach Australien hatte bereits im Mai der Sieger des Deutschen Derbys
2011
Waldpark hinter sich gebracht. Auch er will am 5. November in Flemington mit dabei sein,
enttäuschte aber gerade beim Caulfield Cup auf Platz 17.
Bessere Chancen könnte da der Zweite des diesjährigen
Deutschen Derbys
Tres Blue haben. Er gewann anschließend in Frankreich zwei Gruppe-Rennen über 2500 Meter und ist
mittlerweile vor Ort bei Gai Waterhouse im Training. Die noch längere Distanz beim Melbourne Cup sollte ihm
liegen, zumindest war sein Halbbruder Tres Rock Danon auf Distanzen um die 3.000 Meter zuhause.
Der letztjährige Gewinner des Melbourne-Cups
Green Moon zählt in diesem Jahr nur zu den Außenseiter, was neben den wenig überzeugenden
Leistungen in seinen Vorbereitungsrennen auch an den 4 Kg Aufgewicht liegt.
Der
Melbourne-Cup
wird seit 1861 traditionell dienstags um 15 Uhr Ortszeit auf dem Flemington Racecourse in Melbourne
ausgetragen, in Mitteleuropa ist es zu dieser Zeit 5 Uhr morgens.