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Breeders' Cup Classic 2015

31. Oktober 2015 - 2.012 Meter, Keeneland, Kentucky, USA


Pl. Abst.
Alter Trainer Jockey Quote

1.
American Pharoah 3 B. Baffert V. Espinoza 1,7

2. 6,5 Effinex 4 J. Jerkens M. Smith 34

3. 4,5 Honor Code 4 C. McGaughey J. Castellano 5,7

4. 1,5 Keen Ice 3 D. Romans I. Ortiz, Jr. 10,7

5. N Tonalist 4 C. Clement J. Velazquez 7

6. N Hard Aces 5 J. Sadler J. Talamo 74

7. K Frosted 3 K. McLaughlin J. Rosario 12,3

8. 12,5 Gleneagles 3 A. O'Brien R. Moore 12,1

NS
Smooth Roller 4 V. Garcia



NS
Beholder 5 R. Mandella



Vorbericht vom 30. Oktober 2015

War das höchstdotierte Galopprennen Amerikas in den letzten Jahren immer eine ziemlich ausgeglichene Angelegenheit, so stellt sich kommenden Samstag (22:35 MEZ) einzig die Frage, wird American Pharoah auch das letzte Rennen seiner Karriere gewinnen?
Durch den Gewinn der amerikanischen Triple Crown schrieb sich American Pharoah in die Geschichtsbücher ein, nach acht Siegen in Folge musste die Nummer 1 der Longines Weltrangliste zuletzt allerdings eine Niederlage einstecken. Nach dem Ausfall der Ausnahmestute Beholder wird der Dreijährige dennoch als haushoher Favorit in den Classic gehen, auch wenn er bislang noch nie gegen ältere Pferde gelaufen ist.
Zu diesen älteren Kontrahenten zählen die beiden mehrfachen Gruppe-I-Sieger Tonalist und Honor Code, aus Irland ist der britische und irische 2000 Guineas-Sieger Gleneagles angereist.

Bedeutende Pferde wie Shared Belief, California Crome, Classic-Titelverteidiger Bayern oder Vorjahreszweite Toast Of New York werden am Samstag nicht im Classic starten, so wird der älteren Generation der amerikanischen Vollblüter in diesem Jahr nur eine Außenseiterrolle zu Teil.
Der Superstar des amerikanischen Galoppsports ist dieser Tage American Pharoah, dem es mit dem Gewinn des Kentucky Derbys 2015 und den anschließenden Siegen in den Preakness Stakes und den Belmont Stakes gelang, als erstem Pferd nach 37 Jahren die US Triple Crown zu gewinnen. Bis Anfang August hatte er acht Rennen in Folge gewonnen, darunter sieben Gruppe-I-Erfolge. Am 29. August scheiterte der Bob Baffert-Schützling dann jedoch in den Travers Stakes in Saratoga. Aber auch hier befindet er sich in bester Gesellschaft, waren in Saratoga, dem "Friedhof der Champions", vor ihm doch schon Legenden wie Secretariat, Affirmed, Gallant Fox oder Seattle Slew gescheitert, selbst Man O'War erlitt 1919 in Saratoga seine einzige Niederlage.
In den Travers Stakes hatte American Pharoah wie immer den Platz an der Spitze des Feldes gesucht, war dabei aber auf den erbitterten Widerstand von Frosted gestoßen, mit dem er sich ein viel zu schnelles Rennen lieferte und so auf der Ziellinie vom 17:1 Außenseiter Keen Ice abgefangen wurde. Es war American Pharoahs siebtes Rennen in sechs Monaten auf sechs verschiedenen Rennstrecken, weshalb man ihm nun bis zum Breeders' Cup Classic eine längere Pause gegönnt hat.

Von dem im Classic wahrscheinlich durch American Pharoah erzeugtem hohen Tempo könnte Honor Code profitieren, der Anfang August in den gut besetzten Whitney Stakes den enteilten Liam's Map auf der Ziellinie stellte. Der Sieg wurde anschließend durch Liam's Maps Gruppe-I-Sieg in den Woodward Stakes weiter aufgewertet. Liam's Maps selbst geht der großen Konkurrenz im Classic allerdings aus dem Weg, wird sich stattdessen in der Breeders’ Cup Dirt Mile probieren.

Tonalist ging letztes Jahr nach seinem Sieg im Jockey Club Gold Cup als zweiter Favorit in den Breeders' Cup Classic 2014, wo er dann aber deutlich geschlagen nur auf Platz 5 landete. Anfang Oktober gewann er den Jockey Club Gold Cup erneut und wird nicht nur aufgrund seiner Erfahrung auch diesmal im Classic Beachtung finden.

Smooth Roller hat im Alter von vier Jahren erst vier Rennen bestritten, gewann Ende September die Awesome Again Stakes mit über fünf Längen vor Pferden wie Bayern oder Hard Aces. Dem Wallach, der sein Debüt im Juni gegeben hatte, ist weitere Steigerung zuzutrauen.

Mit Gleneagles kommt ein interessanter Gast aus Europa, der auf den Classic seit längerem vorbereitet wurde. Trainer Aidan O'Brien hatte seinen britischen und irischen 2000 Guineas Gewinner aufgrund zu weichen Bodens mehrfach von Rennen zurückgezogen und will es nun auf Sand probieren. Der Galileo-Sohn, der mit seinen drei Jahren vier Gruppe-I-Rennen gewann, lief nach einer viermonatigen Pause am 17. Oktober bei den Queen Elizabeth II Stakes in Ascot über die Meile nur auf Rang 6, sollte durch dieses Rennen aber gefördert sein. Aidan O'Brien war vor zwei Jahren beim Breeders' Cup Classic 2013 mit Declaration Of War denkbar knapp gescheitert.

Breeders' Cup Turf 2015

Rund 45 Minuten vor dem Classic findet mit dem Breeders Cup Turf ein weiteres ganz großes Galopp-Highlight des Jahres 2015 statt, denn in diesem über 2.414 Meter auf Gras gelaufenen Rennen bestreitet der aus Großbritannien angereiste Golden Horn, genau wie American Pharoah, das letzte Rennen seiner Karriere. Der Sieger des Epsom Derby 2015 und des Prix de l’Arc de Triomphe 2015 wird haushoher Favorit sein, doch ist er in diesem Jahr bereits siebenmal gestartet und es sieht nicht danach aus, als würde er den von ihm bevorzugten guten Boden vorfinden. Zudem muss sich zeigen wie der dreijährige Cape Cross-Nachkomme mit den deutlich engeren Kurven der Rennbahn in Keeneland zurechtkommt.
Als sein größter Gegner wird die ebenfalls drei Jahre alte, von Aidan O'Brien trainierte, Galileo-Tochter Found angesehen, die Golden Horn in diesem Jahr bereits in den Irish Champion Stakes und im Prix de l'Arc de Triomphe unterlag.
Unter den amerikanischen Konkurrenten werden dem Gewinner der Arlington Million Stakes The Pizza Man die größten Chancen eingeräumt. Auch Big Blue Kitten könnte zur Stelle sein, sollte Golden Horn wider Erwarten ins Straucheln geraten. Der siebenjährige Hengst hat in diesem Jahr bereits zwei Gruppe-I-Rennen gewonnen, wurde im Arlington Million als Favorit aber nur Zweiter.

Die Breeders' Cup World Championships sind die höchstdotierte Rennveranstaltung Amerikas. Abschluss und Höhepunkt bildet traditionell der Breeders' Cup Classic.

Livebilder vom Breeders' Cup findet man auf der Webseite des Veranstalters Keneeland Racing.

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