Japan Cup 2018
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25. November 2018 - 2.400 Meter, Tokio, Japan
Vorbericht vom 22. November 2018
Allzu viel Glamour hat der japanische Galopprennsport in den
letzten Jahren nicht verbreitet. Dies könnte sich ändern,
scheint mit der Triple-Crown-Siegerin
Almond Eye doch
ein neuer Stern aufgegangen zu sein. Ob die dreijährige Stute tatsächlich
das Zeug dazu hat, Japan auch international
wieder Geltung zu verschaffen, kann sie nun beim Japan Cup 2018
unter Beweis stellen.
Die Konkurrenz auf die sie dort trifft ist sicherlich nicht das
Beste was der internationale Galoppsport zu bieten hat,
doch müssen auch Titelverteidiger
Cheval Grand oder der
einstige Arima Kinen-Gewinner
Satono Diamond
erst einmal bezwungen werden.
Aus Europa ist der letztjährige Irish Derby-Sieger
Capri angereist.
Almond Eye gewann am 8. April die japanischen 1.000 Guineas
über die Meile in Rekordzeit. Sechs Wochen später war sie auch
über 2.400 Meter in den Oaks nicht zu stoppen, siegte in der
zweitschnellsten Zeit der 79-jährigen Geschichte dieses Stutenderbys.
Am 14. Oktober gelang ihr dann beim Shuka Sho (2.000 m)
auch der Erfolg im dritten Teil der japanischen Triple-Crown.
Die japanische Stuten-Triple-Crown hatten vor ihr nur vier Pferde
gewonnen. Zuletzt gelang dies 2012 Gentildonna, und die ist bislang
die einzige, die den Japan Cup zweimal gewonnen hat.
Almond Eyes Vater Lord Kanaloa gewann auf Sprintstrecken sechsfach
auf Gruppe-I-Level. Die Ausdauer kommt von ihrer
Mutter Fusaichi Pandora, die es auf Steherdistanzen
in Gruppe-I-Rennen viermal in die Platzierung schaffte.
Almond Eye trifft im Japan Cup erstmals auf ältere und männliche Gegner.
Cheval Grand wird als Titelverteidiger natürlich auch
in diesem Jahr zu den Favoriten gehören.
Der Heart's Cry-Sohn hatte nach seinem etwas überraschenden Sieg im
Japan Cup 2017
beim
Arima Kinen 2017
den 3. Platz belegt und ging in diesem Jahr der gleiche Route
wie im Vorjahr. Wie schon 2017 zeigte er im April beim
Tenno Sho (Spring) eine starke Leistung, unterlag dort Rainbow Line
nur mit "Hals". Nach der Sommerpause
reichte es am 8. Oktober beim Kyoto Daishoten nur zu Rang 4,
im Japan Cup dürfte von Cheval Grand aber wieder mehr zu erwarten sein.
Er hatte bereits beim
Japan Cup 2016
auf Platz 3 gezeigt, dass ihm dieses Rennen liegt.
Suave Richard zeigte sich zu Beginn des Jahres in großer Form,
gewann über 2.000 Meter das Kinko Sho (Gr.2) und Osaka Hai (Gr. 1).
Nach einer viermonatigen Pause verpasste er beim Tenno Sho (Autumn)
den Start und kam nur auf Platz 10 ins Ziel. Im Japan Cup wird der
letztjährige Gewinner des Copa Republica Argentina
aber fraglos zum engsten Favoritenkreis zählen.
Satono Diamond war nach seinem Sieg beim
Arima Kinen 2016
Japans große Hoffnung im
Prix de l’Arc de Triomphe 2017.
Von der schweren Schlappe in Chantilly blieb der inzwischen fünfjährige
Deep Impact-Nachkomme lange gezeichnet. Nun machte er am
8. Oktober mit dem Gewinn des Kyoto Daishoten wieder auf sich aufmerksam.
In dieser Form ist mit dem ehemaligen St Leger-Sieger und Derby-Zweiten
auch im Japan Cup zu rechnen.
Kiseki siegte letztes Jahr im japanischen St Leger (3.000 m),
konnte die Erwartungen anschließend aber nicht erfüllen.
Nach einer Rennpause von 105 Tagen verriet der Rulership-Nachkomme
im Oktober aufsteigende Form. Platz 3 im Mainichi Okan (Gr.2) folgte
im Tenno Sho (Autumn) erneut ein starker 3. Rang.
Bedenkt man die schwache Qualität des diesjährigen Japan Cups,
sollte eine Platzierung erneut möglich sein.
Satono Crown war im letzten Jahr nach dem Gewinn des
Takarazuka Kinen und einer nur knappen Niederlage im Tenno Sho (Autumn)
gegen Kitasan Black beim Japan Cup
heiß gehandelt worden. Er enttäuschte dort jedoch auf dem 10. Platz
und läuft seither nur noch hinterher.
Der Sieger des Hong Kong Vase 2016 wäre in Normalform ein
Kandidat für den Endkampf, derzeit spricht aber nur wenig für ihn.
Capri gewann im Vorjahr das Irish Derby und die St Leger Stakes,
zog sich dann jedoch eine Schulterverletzung zu und konnte erst
in der zweiten Hälfte dieses Jahres wieder eingesetzt werden. Im
Prix de l’Arc de Triomphe 2018
gelang ihm ein starker 5. Platz, in der Champion Stakes von Ascot
enttäuschte er am 20. Oktober dann auf Platz 4.
Typisch für Capri, beim dem sich gute und schlechte Leistungen
häufig abwechseln. Der Galileo-Sohn kommt relativ
ausgeruht nach Tokio. Die letzte Platzierung im Japan Cup
gelang einem ausländischen Pferd allerdings 2006.
Thundering Blue erhielt eine Einladung zum Japan Cup nachdem
er im Oktober bei den Canadian International Stakes Rang 2 belegt hatte.
Der in England trainierte fünfjährige Wallach war im August in den
Juddmonte International Stakes von York vor Saxon Warrior
auf Platz 3 gelaufen.
Der Japan Cup findet am Sonntag um 7:40 Uhr (MEZ) statt.
Ein
Replay des Rennens, bei dem das Ergebnis nicht vorher eingeblendet wird, stellt
Horse Racing Japan
zur Verfügung. In der Zeile Japan Cup muss man den Video Button anklicken.