Prix d'Amerique 2022

Prix d'Amérique 2022

30. Januar 2022 - Trabfahren, 2.700 Meter, Paris-Vincennes        english version


Pl.

Alter Zeit Fahrer Trainer Quote

1. Davidson Du Pont 9 11'3 N. Bazire N. Bazire 5,1

2. Galius 6 11'3 Y. Lebourgeois S. Raimond 14,0

3. Flamme Du Goutier 7 11'5 T. Duvaldestin T. Duvaldestin 16,0

4. Vivid Wise As 8 11'5 A. Abrivard A. Gocciadoro 24,0

5. Hohneck 5 11'6 F. Lagadeuc P. Allaire 5,2

6. Chica De Joudes 10 11'6 A. Laurent A. Laurent 128,0

7. Diable De Vauvert 9 11'7 T. Le Beller B. Le Beller 47,0

8. Etonnant 8 11'7 A. Barrier R. Westerink 4,1

9. Cokstile 9 11'8 G. Gelormini H. Bondo 18,0

10. Feydeau Seven 7 11'8 J.-M. Bazire J.-M. Bazire 9,4

11. Vitruvio 8 11'9 A. Gocciadoro A. Gocciadoro 120,0

12. Délia Du Pommereux 9 12'1 D. Thomain S. Roger 43,0

13. Bahia Quesnot 11 12'2 J. Guelpa J. Guelpa 102,0

14. Billie De Montfort 11 12'3 P. Verva S. Guarato 108,0

15. Power 6 14'0 R. Bergh R. Bergh 31,0


Rebella Matters 7 disq. C. Martens J.-M. Bazire 40,0


Gu d'Héripré 6 disq. F. Nivard F. Souloy 19,0


Zacon Gio 7 disq. B. Goop J.-M. Bazire 30,0

Vorbericht vom 27. Januar 2022

Face Time Bourbon, Gewinner der letzten beiden Amérique-Austragungen, musste aufgrund einer Verletzung kurzfristig vom Prix d'Amérique abgemeldet werden, er wäre als klarer Favorit ins Rennen gegangen. So schade dies ist, das wichtigste Trabrennen der Welt wird dadurch zu einer völlig offenen und äußerst spannenden Angelegenheit.

Etonnant ist nach dem Rückzug von Face Time Bourbon der neue Topfavorit im Prix d'Amérique 2022. Im November war er hinter Face Time Bourbon noch Zweiter im Prix de Bretagne geworden, hatte ihn dann im Dezember im Prix du Bourbonnais bezwungen. Es muss natürlich erwähnt werden, dass er dort ein perfektes Rennen in seinem Rücken serviert bekommen hatte, was ihm im Amérique nicht noch einmal vergönnt sein wird. Dennoch hat Etonnant seine hohe Qualität damit klar unter Beweis gestellt. Der von Richard Westerink trainierte achtjährige Timoko-Sohn scheint mit dem Alter immer besser zu werden, gewann im letzten Jahr bereits den Prix de Paris (4.150 m) und den Prix des Ducs de Normandie mit neuem Rennrekord.

Davidson Du Pont belegte bei den letzten beiden Austragungen des Prix d'Amérique den 2. Platz und ist, jetzt wo sein Bezwinger nicht dabei ist, natürlich ein Siegkandidat. Mittlerweile wird er allerdings nicht mehr von Jean-Michel Bazire trainiert und gefahren, sondern von dessen Sohn Nicolas Bazire, der es mit ihm bei sechzehn Starts bislang nur auf zwei Siege gebracht hat. Rechtzeitig zum großen Rennen scheint der neunjährige Hengst aber wieder in Bestform zu sein, zumindest hinterließ er am 16. Januar im Prix de Belgique diesen Eindruck. Sicherlich hätte er dieses letzte "B-Rennen" in großem Stil gewonnen, würde ihn sein Fahrer auf der Zielgeraden nicht über die Maßen angetrieben haben, so dass er in Galopp verfiel. Sollte er im Amérique verhaltener agieren, kann Davidson Du Pont wieder ganz vorne zu finden sein.

Gu d'Héripré ging als Sieger des wichtigsten Vierjährigenrennens, dem Critérium Continental, in den Prix d'Amérique 2021 und schaffte es dort auf einen hervorragenden 3. Platz, was ihn natürlich auch in diesem Jahr zu einem der beachtenswerten Kandidaten macht. Leider erlitt er im April einen Fesselbeinbruch und konnte für den Rest des Jahres keine Rennen mehr bestreiten. Nach achtmonatiger Pause wurde er am 2. Januar im Prix de Bourgogne auf Anhieb Fünfter und sah auch zwei Wochen später im Prix de Belgique gut aus, sprang in aussichtsreicher Lage jedoch an. Mit diesen beiden Rennen in den Beinen darf von dem Coktail Jet-Nachkommen einiges erwartet werden.

Feydeau Seven gehörte in den letzten Jahren eher nicht zur Champions League des internationalen Trabrennsports, deutete seine aufsteigende Form aber zu Beginn des Jahres beim Gewinn des Prix de Lille an. Herausragend dann sein Auftritt im Prix de Belgique. Zwar profitierte der Siebenjährige bei seinem Sieg vom Fehler seines Stallgefährten Davidson Du Pont, doch verwies er den Rest des Feldes so klar in die Schranken, dass mit ihm auch im Prix d'Amérique gerechnet werden muss. Feydeau Seven wurde von Jean-Michel Bazire gezüchtet, der auch im Sulky sitzen wird. "JMB" hat den Amérique als Fahrer schon viermal und als Trainer zweimal gewonnen.

Hohneck ist mit fünf Jahren der jüngste Starter im Prix d'Amérique 2022, zählt deshalb aber längst nicht zu den Außenseitern. Er hatte sich seinen Startplatz am zweiten Weihnachtsfeiertag mit dem Gewinn des Critérium Continental gesichert, dabei die besten Trabrennpferde seines Alters aus Frankreich und Italien hinter sich gelassen. Der von Philippe Allaire trainierte Royal Dream-Sohn, der die Hälfte seiner 28 Starts gewonnen hat, bestätigte seine starke Form am 15. Januar mit einem souveränen Sieg im Prix de Croix. Nun misst er sich im Amérique erstmals mit den besten älteren Pferden, dennoch traut ihm sein Fahrer François Lagadeuc einen Platz unter den ersten Fünf zu.

Delia Du Pommereux endete im letzten Prix d'Amérique knappe sieben Längen hinter Face Time Bourbon auf Rang 4, passierte zwei Wochen später, bei ihrem Sieg im Prix de France (2.100 m), aber eine halbe Länge vor ihm die Ziellinie. Anschließend gewann sie das Paralympiatravet im schwedischen Åby, um sich bald darauf in eine fünfmonatige Auszeit zu verabschieden. Die von Sylvain Roger trainierte neunjährige Stute zeigte beim Pariser-Wintermeeting bislang nur biedere Leistungen, wurde von ihrem Fahrer David Thomain aber auch nie allzu deutlich aufgefordert, weshalb wir ihr ganzes Können womöglich erst im Amérique sehen werden.

Zacon Gio konnte Face Time Bourbon zweimal besiegen. Erstmals gelang ihm dieses seltene Kunststück als Vierjähriger beim Premio Unione Europea in Modena (2.050 m), ein Jahr später im Finale des Gran Premio de Lotteria in Neapel (1.600 m). Trotz dieser Lorbeeren war der Italiener lange nicht nach Paris gekommen, was daran liegen dürfte, dass er die von ihm geliebten engen Bögen dort nicht vorfindet. Da sein Besitzer Giuseppe Franco aber schon lange von einer Teilnahme am Prix d'Amérique träumt, wechselte der siebenjährige startschnelle Hengst im Herbst an den Stall von Jean-Michel Bazire. Er nahm an allen vier "B-Rennen" auf dem weitläufigen Kurs in Paris-Vincennes teil, konnte dabei jedoch nie überzeugen.

Flamme Du Goutier gewann zu Beginn des letzten Jahres zwei Gruppe-I-Rennen innerhalb von acht Tagen, verwies Etonnant im Prix de l'Ile-de-France auf Rang 2. Nach einer achtmonatigen Pause hat die Ready Cash-Tochter nun wieder zu Form gefunden, wurde Vierte im Prix de Bourgogne und gewann letzten Sonntag den Prix de Cornulier, das bedeutendste Trabreiten der Welt. Ist sie erneut fähig ein solch schweres Rennen wegzustecken, ist mit ihr auch im Amérique zu rechnen.

Cokstile überraschte zu Jahresbeginn als 27:1-Außenseiter mit dem Gewinn des Prix de Bourgogne (2.100 m). Zwar hatte er dabei von mehreren Disqualifikationen favorisierter Pferde profitiert, doch einmal mehr gezeigt, dass mit ihm immer zu rechnen ist. Der einstige Norskt Travderby-Sieger, der mittlerweile in italienischem Besitz steht, hatte erst 2020 den Elitloppet gewonnen. Er ist ohne Frage auf den kürzeren Strecken zuhause, weshalb die im Amérique verlangten 2.700 Metern natürlich nicht optimal für ihn sind.

Vivid Wise As, gerade von Cokstile im Prix de Bourgogne bezwungen, ist ebenfalls ein sehr guter Sprinter. Er befindet sich wie Face Time Bourbon im Besitz des Italieners Antonio Somma, wurde Zweiter im Elitloppet 2021 und gewann im Oktober den Premio Delle Nazioni in Mailand. Auch er hat Probleme auf längeren Distanzen, hatte beim Prix d'Amérique in den letzten beiden Jahren wenig zu bestellen.

Vitruvio vertritt wie Cokstile und Vivid Wise As die Farben Italiens. Schon vor zwei Jahren hatte er Erfahrung im Amérique gesammelt, überraschte damals auf dem 5. Platz, wird dennoch wieder zu den Außenseitern gehören. Im Sommer bestritt der Achtjährige mehrere Monté-Rennen, gewann gar den Prix Mittoljor in Bergsaker.

Rebella Matters, die dritte Starterin für Jean-Michel Bazire, sicherte sich ihr Ticket bereits am 12. Dezember im Prix du Bourbonnais, wo sie als Außenseiterin auf den 3. Platz spurtete und auf den letzten 500 Metern schneller war als Face Time Bourbon. Die siebenjährige Norwegerin wiederholte diese Platzierung im Prix de Belgique und unterstrich damit, dass sie nicht als Kanonenfutter in ihren ersten Prix d'Amérique gehen wird.

Diable De Vauvert schaffte es im Prix de Belgique mit einer schönen Speedleistung auf den 2. Platz und darf nun erneut im Prix d'Amérique laufen, wo er im letzten Jahr auf einem starken 6. Platz gelandet war. Der Neunjährige wird wieder unter den Außenseiter zu finden sein, erst recht nachdem Trainer Bertrand le Beller als eigentliches Ziel den Prix de Paris ausgegeben hat.

Galius nutzte im Prix Ténor de Baune das Missgeschick von Ampia Mede SM und sicherte sich mit einem relativ klaren Sieg seine Fahrkarte zum Prix d'Amérique. Der Schützling von Trainerin Sévérine Raymond hatte die ersten zwölf Rennen seiner Karriere gewonnen, war jüngst jedoch zweimal an Ampia Mede SM gescheitert.

Power ist, wie bereits im Vorjahr, der einzige Vertreter Schwedens im Prix d'Amérique. Der Googoo Gaagaa-Sohn endete im letzten Jahr auf Platz 18 und wird auch in diesem Jahr nur Außenseiter sein, auch wenn Trainer Robert Bergh glaubt, dass er in die Entscheidung eingreifen kann. Zum Jahresende war er im Prix Tenor De Baune ein gutes Rennen gelaufen, unterlag Galius dennoch recht deutlich.

Chica De Joudes lief in allen vier "B-Rennen", schaffte es dort aber nie unter die ersten Fünf, überhaupt hat sie seit 2019 nur ein einziges Rennen gewonnen. Der Sprung in den Amérique gelang der zehnjährigen Stute über ihr gewonnenes Preisgeld. Sie ist zum dritten Mal mit dabei, 2020 überraschte sie auf Platz 4, im Vorjahr wurde sie Achte.

Billie De Montfort gehört sozusagen zum Inventar des Prix d'Amérique, es ist bereits ihre fünfte Teilnahme in Folge, allerdings kam sie nie über einen 8. Platz hinaus. Da sie bereits elf Jahre alt ist, wird es auch ihre letzte Teilnahme sein. Trotz ihres hohen Alters überraschte die "rüstige Rentnerin" im Prix de Bourgogne als 100:1 Außenseiterin auf dem 3. Platz. Sie hätte die Qualifikation mit ihren weit über zwei Millionen Euro gewonnenen Preisgeldern aber ohnehin geschafft.

pferderennen

Der Grand Prix d'Amérique wird seit 1920 in Paris ausgetragen. Drei Erfolge im wichtigsten Trabrennen der Welt gelangen den französischen Pferden Uranie (1926-28), Roquépine (1966-68) und Bellino II (1975-77). Der Ausnahmetraber Ourasi konnte das Rennen zwischen 1986 und 1990 sogar viermal gewinnen.

Termine Pariser-Wintermeeting 2021-22:
21.11.2021
Prix de Bretagne
2.700 m
Face Time Bourbon
12.12.2021
Prix du Bourbonnais
2.850 m
Etonnant
26.12.2021
Critérium Continental
2.100 m
Hohneck
26.12.2021
Prix Ténor de Baune
2.700 m
Galius
02.01.2022
Prix de Bourgogne
2.100 m
Cokstile
16.01.2022
Prix de Belgique
2.850 m
Feydeau Seven
31.01.2022
Prix d'Amérique
2.750 m
Davidson Du Pont


© 2012 - 2024 Copyright    Datenschutz    Impressum    begambleaware begambleaware