Deutsches Traber-Derby 2015
2. August 2015 - 1.900 Meter, 3-jährige inländische Pferde, Berlin-Mariendorf
Vorbericht vom 23. Juli 2015
Nach 27 Jahren könnte der Sieger des Deutschen Traber-Derbys wieder aus Berlin kommen. Der von Thorsten Tietz
gefahrene
Cash Hanover schnappte sich bereits das Adbell-Toddington und das Buddenbrock-Rennen,
was ihn zwangsläufig zum Favorit auf den Gewinn des "Blauen Bandes" macht.
Sein schwerster Gegner wird in dem
von Paul Hagoort trainierten
Ferrari Kievitshof vermutet, der hochrangige
Dreijährigenkonkurrenz im Buddenbrock-Trail von Gelsenkirchen in den Schatten stellte und zuvor
in Wolvelga schon eine Zeit von 1:13,6 gelaufen war.
Von den restlichen Kandidaten drängt sich keiner ausdrücklich auf. Sie müssten sich deutlich steigern
oder auf einen günstigen Rennverlauf hoffen, wollen sie das 120. Deutsche Traber-Derby für sich
entscheiden.
Sechs der letzten acht Derbysieger waren zuvor im Adbell-Toddington-Rennen erfolgreich,
da wundert es kaum, dass
Cash Hanover als Topfavorit ins Derby geht.
Hatte er das Adbell-Toddington-Rennen noch mit einer Bummeltaktik von der Spitze aus gewonnen, siegte er im
Buddenbrock-Rennen von der Außenspur in einer Rekordzeit von 1:12,6. Die deutsche Dreijährigen Bestzeit über die Mitteldistanz
hatte bis dahin der spätere
Prix d'Amérique-Sieger Abano As gehalten.
Da fällt es schwer sich vorzustellen,
dass einer seiner bisherigen Gegner ihn im Derby bezwingen könnte.
Mitte April war Cash Hanover im Adbell-Toddington-Trial im Duell mit Flashback auf der Zielgeraden ins Galoppieren geraten
und auch im Buddenbrock-Rennen sah sein Laufen nicht immer astrein aus. Sollte er am 5. August gewinnen, wäre er
der erste Berliner Derbysieger seit Tornado Hanover 1988.
Allzu häufig hat sich
Ferrari Kievitshof noch nicht in der Öffentlichkeit präsentiert,
dennoch sehen die Buchmacher ihn auf Augenhöhe mit Cash Hanover.
Seine Anfang Juni in Wolvega über 2.100 Meter gelaufene Zeit von 1:13,6 beeindruckte so sehr, dass er,
trotz starker Gegnerschaft, als 11:10 Favorit in den Buddenbrock-Trail von Gelsenkirchen ging und
ihn dann auch souverän gewann. Paul Hagoort, der Ferrari Kievitshof in den Niederlanden vorbereitet,
verzichtete auf eine Reise zum Buddenbrock-Finale. So wird sein Schützling die
Derbybahn erstmals in den Vorläufen zum Deutschen Traber-Derby am 26. Juli betreten.
Alle anderen Dreijährigen müssten die ein oder andere Schippe drauflegen, wollen sie das Deutsche Traber-Derby gewinnen.
Mit dem nötigen Quäntchen Glück und einem vorteilhaften Rennverlauf ist aber jedem Teilnehmer der Sieg zuzutrauen,
denn nicht immer hat das beste Pferd am Ende die Nase vorn.
Rene M Newport offenbarte im Buddenbrock-Rennen von weit hinten kommend Riesenspeed, er hatte
Cash Hanover zweijährig als 366:10 Außenseiter in der Breeders Crown besiegt.
Ähnlich eindrucksvoll war im Buddenbrock-Rennen auch der Zielspurt von
Nikkei. Der von
Heinz Wewering gesteuerte Muscles Yankee-Sohn hatte am 21. Juni auf der Derbybahn schon die hoch eingeschätzte
bayerische Hoffnung
Tokay distanziert.
Am selben Tag katapultiert sich
Fox Dragon mit einem beeindruckenden Sieben-Längen-Sieg unter die Derbyfavoriten,
enttäuschte dann aber im Buddenbrock-Rennen. Vielleicht ist die Leistung des Maik Esper-Schützlings
durch die extreme Hitze am Buddenbrock-Renntag zu entschuldigen.
Ein nahezu unbeschriebenes Blatt ist der von Hugo Langeweg trainierte
Falcon Dragon.
Sein Debüt, bei Blitz und Donner in Gelsenkirchen, faszinierte die Buchmacher so sehr,
dass sie ihn zu einem ernsthaften Derby-Kandidaten kürten.
Auch seinen zweiten und bisher letzten Auftritt gewann er souverän, mit der Spitze seines
Jahrgangs hat er sich bislang aber noch nicht gemessen.
Der vom niederländischen Trainer Arnold Mollema trainierte
Flashback,
Bruder des Siegers des
Deutschen Traber-Derbys 2014 Expo Express,
wurde im Adbell-Toddington-Rennen Zweiter,
anschließend gelang ihm in Oslo in der 3-års Elite ein bemerkenswerter 3. Platz über die Meile.
In Schweden bereitet Conrad Lugauer seine Pferde auf das Derby vor.
Floyd Fortuna war bereits als Zweijähriger vor Nikkei platziert, lief bei seiner Rückkehr nach Berlin
im Buddenbrock-Rennen auf Platz 2. Lugauers zweiter Starter
Gri Power Jet gilt dagegen schon in den Vorläufen als Außenseiter.
Beauregard ging bei seinem Debüt als zweiter Favorit hinter Ferrari Kievitshof in den Buddenbrock-Trial
von Gelsenkirchen, wo er dann jedoch nur Achter wurde. Vielleicht kann er beim Traber-Derby zeigen was wirklich
in ihm steckt und für eine Überraschung sorgen.
Immer wieder unterschätzt lässt sich ein
Halva Von Haithabu nicht abwimmeln. Er war in den letzten großen Rennen
immer vorne platziert, der Derby-Endlauf sollte für ihn möglich sein.
Eine Übersicht über die Bestzeiten und Gewinnsummen der Derbykandidaten findet man bei
Traber-News.com
Langzeitquoten für das Deutsche Traber-Derby 2015 findet man bei
RaceBets.com
Bedeutende Rennen vor dem Deutschen Traber-Derby: