Deutsches Traber-Derby 2019
4. August 2019 - 1.900 Meter, 3-jährige inländische Pferde, Berlin-Mariendorf
Vorbericht vom 1. August 2019
Seit Jahren dominieren in den Niederlanden trainierte Hengste
das Deutsche Traber-Derby und auch in diesem Jahr stellen Pferde aus
dem Nachbarland die Favoriten, namentlich
Velten Von Flevo und
Buddenbrock-Sieger
Juan Les Pins.
Heißester Anwärter auf den Gewinn
des 124. Deutschen Traber-Derbys ist nach einem äußerst beeindruckenden
Vorlauf aber der von Alessandro Gocciadoro in Italien vorbereitete
Juan Bros.
Juan Bros gilt nach seinem mit rund vierzig Metern Vorsprung gewonnen
Vorlauf als das zu schlagende Pferd im Deutschen Traber-Derby 2019,
die Buchmacher zahlen kaum mehr als den doppelten Einsatz für seinen Sieg.
Auf die allerstärksten Gegner war der Muscle Mass-Sohn bei seinem ersten Auftritt
in Deutschland sicherlich nicht getroffen, zumal der gesetzte Gladiateur
früh disqualifiziert worden war. Dennoch lässt seine Zeit von 1:13,4 aufhorchen,
bedenkt man, dass er beim ungestörten Einlauf noch einiges in der Hand hatte.
In diesem Jahr hat Juan Bros schon acht Rennen absolviert, davon sieben in Italien,
wo er Ende Juni in Turin in einer Zeit von 1:13,6 erfolgreich war.
Juan Les Pins gilt als der große Herausforderer von Juan Bros.
Er hatte seine Stärke bereits am 19. Mai im Adbell-Toddington-Rennen angedeutet,
wo er vom Ende des Feldes kommend in 1:13,6 auf den 2. Platz gestürmt war.
Den guten Eindruck bestätigte er am 30. Juni mit einem überlegenen Sieg im Buddenbrock-Rennen.
Völlig unangefochten gewann der von Arnold Mollema im niederländischen Wolvega
trainierte Expo Bi-Sohn dann auch seinen Derby-Vorlauf in einer Zeit von 1:13,3.
Fahrer Jaap van Rijn musste ihn dabei überhaupt nicht fordern,
weshalb man im Derby eine Zwölfer-Zeit erwarten darf.
Juan Les Pins ist ein Sohn der Stute Pine Spirit, deren Söhne Unforgettable (Diamond Way)
und Expo Express (Expo Bi) das Deutsche Traber-Derby bereits gewonnen haben.
Velten Von Flevo siegte in dem am schwersten
eingeschätzten 4. Vorlauf souverän und ungefährdet von der Spitze aus.
Der in den Niederlanden von Jeroen Engwerda vorbereitete Ganymede-Sohn
hatte sich bereits bei seinem einzigen Start als Zweijähriger im
Hamburger Winterfavorit durchgesetzt und konnte am 2. Juli
in Gelsenkirchen auch von älteren Gegnern nicht aufgehalten werden.
Bis auf einen Fehler im Buddenbrock-Trial hat Velten Von Flevo seine
Aufgaben bisher also anstandslos erledigt. Dennoch ist er nicht einfach
einzuschätzen, noch ist er nie schneller als 1:14,6 gelaufen.
River Flow ging als 17:1 Außenseiter in seinen Vorlauf, was wohl auch
daran lag, dass er bei seinem bis dahin einzigen Ausflug nach Berlin
im Adbell-Toddington-Rennen nur den 5. Platz belegt hatte.
Zwischenzeitlich hatte sich der Baltimore As-Sohn in seiner Münchner Heimat
die mit 12.000 Euro dotierte Dreijährigen Offensive III gesichert,
doch eine Zeit von 1:18,0 hatte das Vertrauen in ihn auch nicht erhöhen können.
Der von Robert Gramüller in München-Daglfing trainierte River Flow ließ
sich im Vorlauf zum Deutschen Traber-Derby nicht davon beeindrucken, dass
Jaxon Schermer ihn von der Spitze verdrängte, zog stattdessen auf der Zielgerade
wieder spielend an ihm vorbei. Seine Zeit von 1:13,1 war die schnellste aller Vorläufe.
Rancoon machte mit seinem 2. Platz hinter River Flow den bayerischen Doppelsieg
im 1. Vorlauf perfekt, er war sogar als 25:1 Außenseiter ins Rennen gegangen.
Trotz schlechter Position hinter den Spitzen und aufwendigem Fahrspurwechsel, beeindruckte er in einer Zeit von 1:13,2.
Rancoon hatte bereits in der erwähnten Dreijährigen Offensive III das Nachsehen gegen
River Flow, war dort jedoch noch deutlicher zurück.
Jason Dragon war nach einem Fehler am Start weit hinter dem Feld
in seinen Vorlauf gegangen, sicherte sich mit feinem Speed auf der Zielgeraden
dann aber doch noch das Ticket zum Deutschen Traber-Derby 2019.
Er profitierte dabei allerdings von einem langsam gelaufenen 4. Vorlauf,
seine Zeit wurde mit 1:15,1 gestoppt.
Es war überhaupt erst die erste Niederlage von Jason Dragon.
In drei Rennen blieb er zuvor unbesiegt, darunter
am 1. Juni das Wettstar-Orakel in Gelsenkirchen.
Fahrer von Jason Dragon ist Robin Bakker, der das Deutsche Traber-Derby in den letzten vier Jahren gewann.
Jaxon Schermer hatte sich im 1. Vorlauf wie erwartet an die Spitze
gesetzt, am Ende jedoch nur noch den 3. Platz verteidigen können,
wurde aber immerhin mit einer Zeit von 1:13,4 gestoppt.
Der Sohn des zweifachen Prix d'Amérique-Siegers Varenne läuft am liebsten
ganz vorne und dürfte auch im Derby einem Kampf um die Spitze nicht aus dem Weg gehen,
auch wenn er aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen muss.
Jackpot Of Steel hatte es im Adbell-Toddington-Rennen mit einer
Zeit von 1:13,8 auf den 4. Platz geschafft, enttäuschte dann aber mit
einer schwachen Vorstellung im Buddenbrock-Rennen. Gegen Juan Les Pins
war er in seinem Vorlauf ohne Chance, ein 2. Platz und eine Zeit von
1:13,5 können sich dennoch sehen lassen, zumal auch er auf der Zielgeraden
nicht restlos gefordert wurde.
Real Perfect gelang am 2. Juni im Buddenbrock-Trial
hinter Otero und der Stuten-Derby-Favoritin La Grace eine Zeit von 1:13,6.
In dem von Juan Bros gewonnenen Derby-Vorlauf war er dann ohne Chance,
sicherte sich aber immerhin den 2. Platz. Anfang Mai hatte
er in München den Maipokal der Dreijährigen vor
River Flow gewonnen, jedoch in einer Zeit von 1:18,8.
Neben Rancoon ist Real Perfect der zweite Hengst von
Rudi Haller im Deutschen Traber-Derby.
Orkan Von Haithabu nutzte in seinem Vorlauf lange den Windschatten
von Juan Bros, schaffte es so in einer Zeit von 1:14,9 auf den dritten
Qualifikationsplatz. Der Dritte des Adbell-Toddington-Rennens geht mit
der Erfahrung von dreizehn Starts ins Deutsche Traber-Derby,
lief bereits in Frankreich und Dänemark.
Gangster kam mit zwei Gelsenkirchener Siegen nach Berlin-Mariendorf,
bei seinen beiden anderen Starts war er disqualifiziert worden.
Robbin Bakker ließ Gangster im Derby-Vorlauf Mitte der Geraden an Juan Les Pins vorbeiziehen.
Am Ende reichte es jedoch nur gerade so für den dritten Qualifikationsplatz,
in einem Rennen, das von nur vier Pferden beendet wurde.
Für den als recht schwierig geltenden Look De Star-Sohn dürfte das Traber-Derby
ein Jahr zu früh kommen, er wird sich wohl erst im kommenden Jahr richtig entwickeln.
Place Royal aus dem Besitz von Ulrich Mommert vertritt
die Berliner Interessen im Deutschen Traber-Derby 2019.
Er galt in seinem Vorlauf als Außenseiter, profitierte letztlich
von den Fehlern seiner Konkurrenten und hofft im Derby
erneut auf eine Außenseiterchance.
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Quotenvergleich - Deutsches Traber-Derby 2019:
Vorläufe zum 124. Deutschen Traber-Derby (21. Juli):