Deutsches Traber-Derby 2025

24. August 2025 - 1.900 Meter, Berlin-Mariendorf

Vorbericht vom 22. August 2025

Nach zehn Rennen noch unbesiegt wird Aladin der Favorit im 130. Deutschen Traber-Derby sein, erst recht nachdem Carpendale, sein größter Konkurrent, kurzfristig absagen musste. Wie in jedem Jahr darf man die Gäste aus den Niederlanden nicht unterschätzen.

Aladin wird im Deutschen Traber-Derby 2025 das zu schlagende Pferd sein. Kein Wunder, hat der Traber des Jahres 2024 doch alle zehn Starts gewonnen, darunter als Dreijähriger das Kriterium und die Breeders Crown. In diesem Jahr wurde der Baltimore As-Sohn von seinem Trainer Wolfgang Nimczyk erst dreimal eingesetzt, gewann nach einem Auftaktsieg in Hamburg das Adbell-Toddington-Rennen und zuletzt auch seinen Derby-Vorlauf ohne Mühe mit der schnellsten Vorlaufzeit (1:11,2). Das Buddenbrock-Rennen hatte man ausgelassen, so dass Aladin nun relativ ausgeruht ins Finale gehen kann. Züchter und Besitzer Albert Darboven gewann 1992 mit Pik König das Deutsche Galopper Derby.

Aladin gewinnt das Adbell-Toddington-Rennen
Carpendale (Nichtstarter) unterlag Aladin letztes Jahr im Finale des Dreijährigen Kriteriums mit zwei Längen, scheint in dieser Saison aber deutlich gesteigert und dürfte im Deutschen Traber-Derby sein schwerster Gegner sein. Der Maharajah-Sohn bestritt in diesem Jahr sechs Rennen in Italien. Nach Siegen in Padua und Mailand setzte er sich am 8. Juni in Triest, in dem zur Gruppe III zählenden Gran Premio Presidente della Repubblica, durch. Ein angedachter Start im Adbell-Toddington-Rennen wurde ausgelassen. Stattdessen schickte man ihn in das mit 154.000 Euro dotierte Gruppe-I-Rennen Premio Unione Europea in Modena, wo er auf dem dritten Platz in 1:11,9 (2.080 m) überzeugte, nur knapp hinter Falco Killer Gar, der anschließend in Paris ein sehr stark besetztes Gruppe-III-Rennen gewann. Auch seinen Derby-Vorlauf gewann Carpendale ohne Probleme und wird nun von Position 3 aus ins Finale 2025 starten, direkt neben Aladin.

Utkieker ist vielleicht die größte Hoffnung der Teilnehmer aus den Niederlanden. Als Dreijähriger hatte der SJ's Caviar-Sohn in einem Auktionsrennen auf der Derbybahn den dritten Platz belegt. In diesem Jahr lief er überhaupt nur dreimal, gewann in Duindigt und Mariendorf, bevor er in seinen ersten echten Härtetest ging, einen stark besetzten Derby-Vorlauf. Sein Fahrer Jaap van Rijn servierte ihm dort ein perfektes Rennen, dass er letztlich knapp aber relativ ungefährdet gewann. Im Traber-Derby hat Utkieker nun den günstigen Startplatz neben Carpendale, für schnelle Starts ist der schwere Wallach allerdings nicht bekannt.

Summermusic'night S wird von dem Niederländer Michel Rothengatter trainiert und gefahren, der im vergangenen Jahr das Deutsche Stuten-Derby und das Deutsche Traber-Derby gewann. Der Tactical Landing-Nachkomme, der über immense Rennerfahrung verfügt, galt nach seinem siebten Platz im Trotting Classic Tour-Derby in Wolvega auch im Adbell-Toddington-Rennen als Außenseiter, endete dort auf Rang vier. Stark dann sein Auftritt im Derby-Vorlauf. Mit seiner herausragenden Startgeschwindigkeit setzte er sich an die Spitze und blieb dort bis er kurz vor dem Ziel von Aladin gestellt wurde, war dabei aber sicherlich nicht an sein Limit geführt worden. So darf auch Summermusic'night S im Finale nicht unterschätzt werden.

Black Heuvelland unterlag Utkieker in seinem Vorlauf mit einem Hals, hatte nach spritzigem Start aber auch die gesamte Führungsarbeit leisten müssen. Der, wie Aladin von Wolfgang Nimczyk trainierte Brillantissime-Sohn, überquerte am 7. Juni bei einem Rennen in Paris-Vincennes als Erster die Ziellinie, war dann aber nachträglich disqualifiziert worden. Selbes tragische Schicksal ereilte ihn auch im Buddenbrock-Rennen, zuvor war er im Adbell-Toddington-Rennen bereits vor dem ersten Bogen in Galopp verfallen.

Black Heuvelland überquert im Buddenbrock-Rennen als Erster die Linie
Wellerman ist wie Aladin ein Sohn von Baltimore As und auch seine Bilanz kann sich sehen lassen. Von seinen elf Starts konnte er acht gewinnen, wurde einmal Zweiter und zweimal disqualifiziert. Ins Buddenbrock-Rennen ging er als Favorit, sprang dort dann aber an. In seinen Derby-Vorlauf musste er von ganz außen starten, übernahm trotzdem die Führung und unterlag am Ende nur Carpendale. Startposition 1 ist im Endlauf nicht unbedingt die beste. Entweder Wellerman schafft es erneut an die Spitze oder droht an der Innenkante eingeklemmt zu werden. Sein Berliner Besitzer Andreas Marx wird im Deutschen Traber-Derby selbst im Sulky sitzen.

Seven Seas S wurde nach der Disqualifikation von Black Heuvelland der Sieg im Buddenbrock-Rennen zugesprochen. In zweiter Spur hatte er eine ideale Lage gefunden und ging nur mit Hals geschlagen über die Linie. Auch er war im Adbell-Toddington-Rennen disqualifiziert worden, lief zuvor beim Preis vom Volkspark in Hamburg aber vor Sheldrake ein. Sein Vorlauf verlief denkbar ungünstig. Früh sprang der Chapter Seven-Sohn an, musste abstoppen, schaffte es letztlich aber doch noch auf Platz vier und ins Finale, wo er es aus der zweiten Startreihe aber schwer haben wird.

Tarantino überraschte in seinem Vorlauf als 38:1 Außenseiter, endete nur knappe zwei Längen hinter Utkieker und Black Heuvelland auf dem dritten Platz. Er geht nun direkt hinter Aladin ins Deutsche Traber-Derby, wird dort aber natürlich erneut zu den Außenseitern gehören.

John Graham wird wie Wellermann und Tarantino von Thorsten Tietz vorbereitet und startet direkt neben Tarantino im Rücken von Carpendale. Auch er endete in seinem Vorlauf auf dem dritten Platz, allerdings fünf Längen hinter Aladin.

Bellucci Rosso kommt wie Carpendale aus dem Münchener Stall von Robert Gramüller, der 2023 mit Days Of Thunder das Traber-Derby gewann. Er brachte es bislang nur auf zwei Siege und endete in seinem Vorlauf neun Längen hinter seinem Trainingsgefährten.

Newcomer Vici lief im Vorlauf noch weitere zwei Längen hinter Bellucci Rosso ein und dürfte im Finale des Deutschen Traber-Derby die längste Quote anzeigen.



Termine vor dem Deutschen Traber-Derby 2025