Prix du Jockey Club 2019
2. Juni 2019 - 2.100 Meter, Chantilly, Frankreich
Vorbericht vom 30. Mai 2019
Mit einer Serie von fünf Siegen in Folge geht der 2000 Guineas-Gewinner
Persian King
als klarer Favorit in das französische Derby 2019,
bislang ist er allerdings nie weiter als eine Meile gelaufen.
Slalom und
Motamarris sind zwei noch ungeschlagene Konkurrenten,
sechs weitere Gegner sind aus England und Irland in Chantilly eingetroffen.
Persian King hatte sich bereits im letzten Jahr mit dem Gewinn
der Autumn Stakes in Newmarket für den Prix du Jockey Club empfohlen.
Durch einen leichten Sieg im Prix de Fontainebleau und einem Triumph
auf weichem Boden in den französischen 2000 Guineas (Poule d’Essai Des Poulains)
konnte er seine Favoritenstellung in diesem Jahr sogar noch weiter ausbauen.
Der Kingman-Sohn ist bisher nie weiter als eine Meile gelaufen,
seine Herkunft lässt jedoch darauf schließen, dass er die 2.100 Meter in Chantilly stehen sollte,
seine Mutter Pretty Please war oberhalb dieser Distanz erfolgreich.
Slalom ist nach drei Starts noch ungeschlagen. Er
gewann am 14. April mit dem Prix Noailles
eine der wichtigsten Vorprüfungen für den Prix du Jockey Club.
Der Intello-Sohn, aus dem Besitz von Wertheimer et Frère,
hatte sich vom Ende des Feldes kommend mit zweieinhalb Längen
gegen Godolphins Syrtis durchsetzen können,
der zuvor im Prix de Fontenoy erfolgreich gewesen war.
Motamarris ist nach drei Rennen ebenfalls noch unbezwungen.
Bereits sein Debüt hatte der Le Havre-Sohn mit sieben Längen Vorsprung gewonnen,
zuletzt setzte er sich im Prix du Mont Pagnotte mit acht Längen durch.
Obwohl Motamarris seine Erfolge von der Spitze aus holte,
glaubt Trainer Freddy Head, ein Führpferd würde ihm zu noch besseren Leistungen
verhelfen. Bislang hat er allerdings noch kein Gruppe-Rennen bestritten,
weshalb eine seriöse Einschätzung schwerfällt.
Raise You kommt aus England nach Chantilly.
Der von Andrew Balding trainierte Sohn des Prix Du Jockey Club 2010-Siegers Lope De Vega
gewann in diesem Jahr beide Rennen, zuletzt die Fairway Stakes in Newmarket,
wo er über 2.012 Meter gute Pferde, wie Al Hilalee oder Khuzaam, stehen ließ.
Auch wenn die meisten Buchmacher ihn als zweiten Favoriten notieren,
um im französischen Derby eine Chance zu haben, wird er sich weiter steigern müssen.
Surfman ist ein weiterer Gast aus England, er hatte am 16. Mai mit einem 3. Platz
in den Dante Stakes von York auf sich aufmerksam gemacht.
Zwar blieb der Kingman-Sohn dort fünf Längen hinter Telecaster und Too Darn Hot,
doch musste er sich vom Ende des Feldes nach vorne arbeiten, bevor er auf
der Zielgeraden beeindruckte. Der recht kurze Abstand zwischen den Dante Stakes
und dem Prix Du Jockey Club könnte für ihn zum Problem werden.
Roman Candle, wie Persian King von André Fabre für Godolphin trainiert,
war bei seinem Jahresdebüt am 7. April im Prix la Force (1.800 m) von Shaman
bezwungen worden, doch präsentierte sich der Le Havre-Sohn am 1. Mai
im Prix Greffulhe (2.100 m) stark verbessert. Trotz schwachem Start verwies er
Starmaniac auf den 3. Platz und kämpfte den Prix Delahante-Sieger Pappalino nieder.
André Fabre sagte nach dem Rennen, er habe das Gefühl,
Roman Candle sei noch nicht bei hundert Prozent.
Sottsass hatte beim Saisondebüt im Prix la Force auf dem 5. Platz enttäuscht,
konnte diese Leistung aber Anfang Mai auf der Bahn in Chantilly
mit einem Sechs-Längen-Sieg im Prix de Suresnes revidieren.
Trainer Jean-Claude Rouget, der den Prix du Jockey Club 2016 und 2017 gewonnen hat,
hält Sottsass (Siyouni) für ein spätes Pferd, das noch viel Potenzial hat und
mit weichem Boden gut zurechtkommt.
Kick On wurde von John Godsen für den Prix Du Jockey Club gemeldet.
Er besiegte beim Saisondebüt in Newmarket ein starkes Feld auf Listenebene,
war an gleicher Stelle in den britischen 2000 Guineas aber ohne Chance.
Von dem Charm Spirit-Nachkomme wird über die weitere Distanz nun mehr erwartet.
Starmaniac ist neben Slalom der zweite Hengst in den blau weißen Wertheimer-Farben.
Der von Carlos Laffon-Parias in Chantilly trainierte Sea The Stars-Sohn
hatte am 30. März den gut besetzten Prix Tourbillon gewonnen,
konnte diesen Erfolg im Prix Greffulhe aber nicht bestätigen,
wo er deutlich geschlagen nur Dritter wurde.
Cape Of Good Hope,
Mohawk und
Blenheim Palace sind die drei Starter
des irischen Star Trainers Aidan O'Brien.
Letztgenannter lief am 12. Mai im Derrinstown Stud Derby Trial hinter dem
Epsom Derby-Mitfavorit Broome auf den 2. Platz,
was sicherlich nicht die schlechteste Empfehlung ist.
Mohawk besiegte Cape Of Good Hope letztes Jahr in einem Gruppe-II-Rennen,
enttäuschte jedoch bei seinem letzten Start in den Irish 2000 Guineas,
die erst vor einer Woche ausgetragen wurden.
Aidan O'Brien hat große Rennen in der ganzen Welt gewonnen,
bislang aber noch nie den Prix Du Jockey Club.
Der
Prix du Jockey Club
wird bereits seit dem Jahr 1836 ausgetragenen. Mit einer Dotierung von 1,5 Millionen Euro
ist das französische Derby das Rennen mit der zweithöchsten Gewinnsumme Frankreichs,
nur übertroffen vom
Prix de l’Arc de Triomphe.