Pegasus World Cup Invitational 2017
28. Januar 2017 - 1800 Meter (Sandbahn), Gulfstream Park, Florida, USA
Vorbericht vom 26. Januar 2017
Ein echtes Highlight des Galopprennsports wird am 28. Januar
(23:40 MEZ) im Gulfstream Park (Florida) entschieden,
der erstmals ausgetragene Pegasus World Cup ist
mit einem Preisgeld von 12 Millionen US-Dollar das höchstdotierte Pferderennen der Welt.
California Chrome und
Arrogate,
laut Longines Weltrangliste die beiden besten Rennpferde der Welt,
werden dort ein zweites und letztes Mal aufeinander treffen.
California Chrome hatte nach seiner Niederlage im Breeders' Cup Classic
Platz 1 in der Weltrangliste an Arrogate
abtreten müssen, nun will er im letzten Rennen seiner Karriere die Dinge wieder
gerade rücken.
Die anderen zehn Pferde werden sich voraussichtlich nur um das dritte Platzgeld streiten.
Ohnehin kann kaum von einem echten "World Cup" die Rede sein, ist
Eragon
doch der einzige Teilnehmer, der nicht aus Nordamerika stammt, was daran liegt, dass
dieses Rennen auf Sandboden ausgetragen wird.
Für jeweils 1 Million US-Dollar waren die zwölf Startplätze im Pegasus World Cup
zu erwerben gewesen.
Die Inhaber konnten ihr Startrecht für das eigene Pferd nutzen,
es verkaufen, verpachten oder teilen, sie werden außerdem an den Einnahmen
des Pegasus World Cups beteiligt.
Als Nummer 1 der Longines Weltrangliste und Gewinner des
Dubai World Cup 2016
war
California Chrome am 5. November 2016 in den
Breeders' Cup Classic
gegangen, dort aber von Arrogate auf der Ziellinie niedergerungen worden.
Bevor er in die Zucht wechselt, soll er im letzten Rennen seiner Karriere nun den
Pegasus World Cup gewinnen, das gewinnreichste Rennpferd Amerikas aller Zeiten ist er
aber ohnehin bereits.
Mehrfach hatte California Chrome in den ganz großen Rennen seiner Karriere Nerven gezeigt,
scheiterte im
Classic 2014, im
Dubai World Cup 2015
oder unterlag Shared Belief in den San Antonio Stakes 2015.
Seine Generalprobe für den Pegasus World Cup war am 18. Dezember aber ein voller Erfolg,
mit neuem Bahnrekord gewann er die Winter Challenge Stakes in Los Alamitos.
Im Gulfstream Park wird er aus der äußeren Startbox 12 ins Rennen gehen müssen,
was dem ausgewiesenen Frontrunner alles andere als zupass kommt.
Für
Arrogate war der Sieg im Classic überhaupt erst sein sechster Start und
sein zweites Gruppe-Rennen.
Der als Jährling für 560.000 US-Dollar von Juddmonte Farms erworbene Unbridled's Song-Sohn
konnte als Zweijähriger verletzungsbedingt nicht laufen, ließ auch die Rennen
um die US-Triple Crown aus,
schockierte dann im August die Fachwelt mit einem Dreizehneinhalb-Längen-Sieg
und neuem Bahnrekord in den Travers Stakes,
um sich dann auch im Breeders' Cup Classic durchzusetzen.
Distanzen überhalb von 2.000 Metern würden Arrogate wohl eher liegen,
auch die Rennpause von zweieinhalb Monaten könnte zum Problem werden.
Der von Starttrainer Bob Baffert vorbereitete Schimmel hatte allerdings
auch vor dem Sieg im Classic eine ähnlich lange Pause eingelegt.
Die Besitzer Juddmonte Farms erwarben Ende Dezember von Coolmore ihr Startrecht im Pegasus World Cup.
Arrogate, in London gerade zum 'World’s Best Racehorse' ernannt, geht aus Startbox 1 ins Rennen,
was auch nicht unbedingt der beste Startplatz sein muss.
Quoten nicht unter 20:1 für alle anderen Teilnehmer deuten daraufhin,
dass der Rest des Feldes nur um die Platzierungen kämpfen wird,
was bei einer Dotierung von 12 Millionen Dollar aber durchaus lukrativ ist.
Keen Ice ist sicherlich der bekannteste unter den vielen Außenseitern.
Zwar konnte er nur zwei seiner neunzehn Starts gewinnen, erlangte jedoch Berühmtheit,
als er 2015 den legendären American Pharoah in den Travers Stakes bezwang.
Viel zu sehen war vom Todd Pletcher-Schützling seither nicht mehr,
immerhin gelang im Breeders Cup Classic ein 3.Platz, weit hinter
Arrogate und California Chrome, aber knapp vor Hoppertunity.
Neolithic wird ebenfalls von Todd Pletcher am Platz trainiert und gilt als
wahrscheinlichster Anwärter auf Platz 3. Zwar hat der Vierjährige bislang
keine besonderen Rennen gewinnen können, doch ein Neun-Längen-Sieg im Dezember
und herausragende Trainingszeiten ließen ihn am Wettmarkt purzeln.
Gleich vier Teilnehmer des Pegasus World Cup trafen bereits am 25. November
im Clark Handicap (Gr I, 1.800 m) in Churchill Downs aufeinander. Gun Runner, Sieger und
Favorit dieses Rennens, wird nicht in Florida antreten.
Die Plätze 2 und 3 des Clark Handicaps belegten
Breaking Lucky und
Shaman Ghost,
die beide zu den besten Pferden Kanadas gehören und dort bereits mehrfach aufeinander trafen.
Dass die beiden Fünfjährigen auch mit der Spitze der US-Galopper mithalten können,
bewiesen sie im September letzten Jahres, als sie in den Woodward Stakes
gleichauf mit Pferden wie Frosted und Mubtaahij über die Linie gingen.
Noble Bird erreichte im erwähnten Clark Handicap als zweiter Favorit nur Platz 7,
er hatte 2015 das Stephen Foster Handicap vor Lea und Hoppertunity gewonnen.
Wie Neolithic läuft er gerne an der Spitze des Feldes, was für den ebenfalls als Frontrunner
ausgewiesenen California Chrome zum Problem werden könnte.
Paul Reddam wollte sein Startrecht eigentlich für den aktuellen
Kentucky Derby-Sieger Nyquist nutzen, der musste
seine Karriere jedoch verletzungsbedingt beenden.
Reddams Partner Jim McIngvale erwarb daraufhin in Argentinien den dreifachen Gruppe-I-Sieger
Eragon, dort im November Sieger des renommierten Gran Premio Hipodromo de Palermo
auf Sandboden.