Dubai World Cup 2016
26. März 2016 - 2.000 Meter, Meydan, Vereinigte Arabische Emirate
Vorbericht vom 23. März 2016
Es wäre schon eine Überraschung würde der Sieg im höchstdotierten Pferderennen der Welt nicht an
ein Pferd aus den Vereinigten Staaten gehen, scheinen mit dem Vorjahreszweiten
California Chrome
und dem jüngst in Dubai Bahnrekord gelaufenen
Frosted doch zwei amerikanische Hengste
über der Konkurrenz zu stehen. Davon abgesehen haben die US-Galopper mit
Keen Ice,
Mshawish und
Hoppertunity weitere starke Pferde in der Hinterhand.
Die Einheimischen hatten ihre Hoffnungen ursprünglich auf
Mubtaahij gesetzt,
der im Vorjahr das UAE-Derby mit acht Längen Vorsprung gewonnen hatte, sich in diesem Jahr
aber bislang ohne Form präsentiert. So hofft die Al Maktoum-Familie
beim 21. Dubai World Cup (18:00 MEZ, Live auf Eurosport) auf ihren frischen Gruppe-I-Sieger
Special Fighter, der allerdings erst im Februar von Frosted deutlich distanziert worden war.
Nur Außenseiterchancen haben auch die weiteren internationalen Gäste, darunter mit dem
Franzosen
Vadamos auch ein Monsun-Nachkomme.
Fast die Hälfte der bisherigen zwanzig Austragungen des Dubai World Cups wurden von amerikanischen Pferden
gewonnen, in diesem Jahr haben gleich mehrere US-Galopper die Reise ins Morgenland angetreten.
Herausragend unter ihnen der Gewinner des Kentucky Derbys 2014
California Chrome.
Als klarer Favorit war der Fuchshengst in den
Dubai World Cup 2015
gegangen, wo er, von der äußersten Box startend, dann aber von Prince Bishop auf Platz 2 verwiesen wurde.
Anschließend sollte er eigentlich an den Prince of Wales's Stakes in Ascot teilnehmen,
eine Hufprellung zwang ihn jedoch eine längere Pause einzulegen, von der er sich Anfang Januar
mit einem klaren Sieg in den San Pasqual Stakes (Gruppe II, 1.700 m) erfolgreich zurückmeldete.
Im Gegensatz zum Vorjahr gab man California Chrome in diesem Jahr ein Vorbereitungsrennen in Dubai,
das er am 25. Februar auch mühelos gegen biedere Konkurrenz gewann. Am Samstag wird er erneut von einer
äußeren Startbox ins Rennen gehen.
California Chromes größter Konkurrenz wird im Wood Memorial-Sieger
Frosted vermutet,
der dem US-Triple-Crown-Gewinner American Pharoah letztes Jahr in den Travers Stakes einen
legendären Kampf geliefert hatte. Der Godolphin-Schimmel befindet sich
seit mehreren Wochen in Dubai und setzte dort bereits ein dickes Ausrufezeichen,
als er die 2. Runde des Al Maktoum Challenge (Gruppe II, 1.900 m) mit neuem Bahnrekord gewann.
Keen Ice hatte American Pharoah in besagten Travers Stakes bezwungen,
nachdem dieser sich mit Frosted ein packendes Duell bis zur Erschöpfung geliefert hatte.
Anschließend wurden er und Frosted im
Breeders' Cup Classic 2015 distanziert.
Mit einem 6. Platz im Donn Handicap (Gruppe 1, 1.900 m) misslang Keen Ice auch der Start ins neue Jahr
und der 7. Platz beim Debüt in Dubai, in der 3. Runde des Al Maktoum Challenge, macht die Sache nicht besser.
Auf Rat von Jockey Ryan Moore wird Keen Ice im World Cup erstmals mit Scheuklapen laufen.
Mshawish, Gewinner des erwähnten Donn Handicaps, wird ebenfalls im Dubai World Cup antreten.
Der von Todd Pletcher trainierte sechsjährige Hengst hatte auf der Bahn in Meydan vor zwei Jahren im
Dubai Duty Free (1.800 m) Rang 4 belegt und 2015 im Dubai Turf (1.800 m) Platz 3 geholt, war dabei,
wie auch am kommenden Samstag, von Frankie Dettori geritten worden
Hoppertunity ist ein weiterer Hengst der aus den USA anreist. Auf Gruppe-I-Ebene hat er noch nicht
gewinnen können, war 2014 California Chrome im Santa Anita Derby aber nur knapp unterlegen.
Bei seinem letzten Start gewann Hoppertunity im Februar die mit 500.000 Dollar dotierten San Antonio Stakes.
Trainert wird der Fünfjährige von Bob Baffert, der den Dubai World Cup 1998 mit Silver Charm und
2001 mit Captain Steve gewann.
Der im Besitz von Scheich Mohammed Al Maktoum stehende
Mubtaahij hat schon Bekanntschaft mit
mehreren oben genannten US-Pferden gemacht. Im
Kentucky Derby 2015
blieb er ohne Chance und kam auch in den Belmont Stakes nicht an Keen Ice und Frosted vorbei.
Diese Ergebnisse sollte man jedoch nicht überbewerten, haben ausländische Pferde im Kentucky Derby
doch traditionell wenig zu bestellen. In Dubai hat Mubtaahij dagegen ein Heimspiel, hier
gewann er im Vorjahr das UAE-Derby auf Sand über 1.900 Meter mit beeindruckenden acht Längen Vorsprung.
So sollte der Dubawi-Sohn eigentlich zum engsten Favoritenkreis des Dubai World Cups zählen, doch
waren seine Leistungen nach einer achtmonatigen Pause enttäuschend. Anfang Februar
belegte in den Firebreak Stakes als 2:1 Favorit nur Rang 5 und auch im Al Maktoum Challenge Round 3
langte es Anfang März nur zu Platz 4. Mubtaahijs Trainer Michael de Kock
hat schon dreimal versucht mit einem UAE-Derby-Sieger den Dubai World Cup zu gewinnen, bislang ohne Erfolg.
Mit einem Sieg in der 3. Runde des Al Maktoum Challenge (Gruppe 1, 2000 m) brachte sich der im Besitz
von Sh Mansoor bin Mohd Al Maktoum stehende
Special Fighter ins Gespräch, wo er Gegner wie
Mubtaahij oder Keen Ice deutlich distanzierte. Viereinhalb Längen hinter ihm auf Platz 2 landete
der in Hong Kong trainierte Dubawi-Sohn
Gun Pit, der ebenfalls am Dubai World Cup teilnehmen wird.
Special Fighter, ein in Dubai von Musabah Al Muhairi trainierter fünfjähriger Teofilo-Nachkomme,
war in Meydan zuvor bereits auf Listenebene erfolgreich, Anfang Februar in der 2. Runde des Al Maktoum Challenge
aber über zehn Längen hinter Frosted eingelaufen.
Teletext befindet sich mittlerweile im Besitz des saudischen Prinzen Faisal Bin Khaled. Sein bislang
einziger Start in Dubai endete im Februar 2015 mit einem enttäuschenden 7. Platz in einem Handicap. Auch seine
anderen jüngeren Auftritte waren wenig viel versprechend, nicht übersehen sollte man allerdings seinen 3. Platz
im Grand Prix de Paris 2014 und den anschließenden 2. Platz im Prix Niel.
In besagtem Prix Niel 2014 war
Vadamos Siebter geworden, ein halbes Jahr später gewann er in Baden-Baden
das Oettingen-Rennen (Gruppe II, 1.600 m). Der für die französischen Farben von Startrainer Andre Fabre
startende Monsun-Sohn lief am 3. März im Prix Montjeu anderthalb Längen hinter dem letztjährigen
Dubai Turf-Sieger Solow auf Platz 2.
Candy Boy kommt ebenfalls ursprünglich aus den USA, wird aber seit über einem Jahr von Doug Watson für
den tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadyrov in Dubai trainiert. Der Fünfjährige gilt als größter Außenseiter,
hatte beim letztjährigen Dubai World Cup aber immerhin Rang vier belegt, knapp sechs Längen hinter California Chrome.
Der siebenjährige japanische Sandbahnspezialist
Hokko Tarumae nimmt bereits zum dritten Mal
am höchstdotierten Galopprennen der Welt teil. Beim
Dubai World Cup 2014
war er Letzter geworden, im Vorjahr hatte er sich an die Spitze des Feldes gesetzt und so immerhin Platz 5 erreicht.
Weitere Informationen über den
Dubai World Cup