Kentucky Derby 2018
5. Mai 2018 - 2.012 Meter, Sandboden, Churchill Downs, USA
Vorbericht vom 2. Mai 2018
In 142 Jahren ist es keinem aus Europa angereisten Pferd gelungen das Kentucky Derby zu gewinnen,
seit 1992 hat es allerdings auch kein Europäer mehr versucht. Nun hat der irische Erfolgstrainer Aidan O'Brien
seinen Hengst
Mendelssohn in die USA entsandt.
Ihm ist der Sieg zuzutrauen, schließlich hat sein Achtzehn-Längen-Sieg beim UAE-Derby in Dubai
auch in Amerika mächtig Eindruck hinterlassen.
Als Favorit des Kentucky Derbys 2018 (00:50 MEZ) gilt der noch ungeschlagene
Bob Baffert-Schützling
Justify. Er hatte zuletzt im Santa Anita Derby
den ebenfalls hoch gehandelten
Bolt D'Oro auf Rang 2 verwiesen.
Auch Todd Pletcher hat zwei heiße Eisen im Feuer. Seinen Florida Derby-Sieger
Audible und den
nach vier Starts weiter unbezwungenen
Magnum Moon.
Justify bestritt als Zweijähriger kein einziges Rennen und wurde auch 2018 zunächst nur in zwei
unterklassigen Prüfungen eingesetzt. Dennoch hatte sein Trainer,
der vierfache Kentucky Derby-Gewinner Bob Baffert, schon nach dem zweiten Sieg erklärt,
er wäre von seinem Scat Daddy-Sohn restlos überzeugt.
Dass Baffert mit dieser Einschätzung keineswegs übertrieben hatte, zeigte sich am 8. April beim Santa Anita Derby,
in dem Justify drei Längen vor Bolt D'Oro durchs Ziel ging und seither als das zu schlagende Pferd gilt.
Sollte Justify am Samstag gewinnen, wäre er der erste Kentucky Derby-Sieger seit 1882, der als Zweijähriger kein Rennen bestritt.
Mendelssohn, wie Justify ein Scat Daddy-Nachkomme, gewann am 31. März in Dubai das UAE-Derby
mit sensationellen achtzehneinhalb Längen Vorsprung und neuem Bahnrekord.
Natürlich steht dieses Rennen qualitativ unter dem Kentucky Derby,
doch hatte Mendelssohn bereits als Zweijähriger im englischen Newmarket, in den zur Gruppe 1 zählenden Dewhurst Stakes,
auf Gras den 2. Platz belegt und anschließend in den USA den Breeders' Cup Juvenile Turf für sich entschieden.
Bisher ist es jedoch noch nie einem Pferd aus Europa gelungen den „Run for the Roses“ zu gewinnen.
Und auch die Sieger des UAE-Derbys waren im Kentucky Derby alles andere als erfolgreich.
Audible war als Zweijähriger vom China Horse Club und der WinStar Farm für stolze 500.000 US-Dollar erstandenen worden
und 2017 zunächst in kleineren Rennen zu seinen ersten Erfolgen gekommen.
Anfang Februar diesen Jahres siegte er dann in den Holy Bull Stakes und setzte sich am 1. April auch im Florida Derby Start-Ziel durch.
Bemerkenswert, dass die beiden letzten Sieger des Florida Derbys, Always Dreaming und Nyquist,
anschließend das Kentucky Derby gewonnen hatten. Audible hat seine Grupperennen aus dem vorderen und hinteren Feld gewonnen,
was ihn taktisch sehr variabel macht.
Magnum Moon, wie Audible von Todd Pletcher trainiert, ist nach vier Starts noch ungeschlagen
und damit natürlich auch im Kentucky Derby ein Siegkandidat.
Im März hatte er in den Rebel Stakes die Linie deutlich vor dem Juvenile-Zweiten Solomini passiert und
am 15. April das Arkansas Derby vier Längen vor dem Tampa Bay Derby-Sieger Quimp und Solomini gewonnen.
Der Sohn von Malibu Moon dürfte versuchen erneut die Position an der Spitze einzunehmen,
seine äußere Starbox 16 ist dafür aber wenig hilfreich.
Bolt D'Oro war im Oktober letzten Jahres, nach drei Siegen in drei Rennen,
als 17:10 in den Breeders' Cup Juvenile (Dirt) gegangen,
dort jedoch von Good Magic und Solomini bezwungen worden.
Anfang März gewann der Medaglia D'Oro-Sohn die San Felipe Stakes vor dem Los Alamitos-Sieger McKinzie,
blieb dann aber, wie erwähnt, im Santa Anita Derby hinter Justify.
Good Magic hatte als 13:1 Außenseiter den Breeders’ Cup Juvenile gewonnen, enttäuschte bei seinem Jahresdebüt
aber mit einem 3. Platz in den Fountain of Youth Stakes. Sein anschließender Sieg am 7. April in den
Blue Grass Stakes kam mangels Konkurrenz wenig überraschend, was eine Einschätzung seiner Leistungsfähigkeit nicht einfach macht.
Vino Rosso ist einer von vier Startern von Todd Pletcher.
Dass sich Pletchers Stalljockey John Velazquez für ihn entschieden hat, könnte als starkes Zeichen gewertet werden.
Vino Rosso konnte keinen seiner ersten beiden Starts des Jahres gewinnen, setzte sich zuletzt aber in den Wood Memorial Stakes durch.