Kentucky Derby 2015
2. Mai 2015 - 2.012 Meter, 3-jährige Pferde, Boden Sand, Churchill Downs, USA
Vorbericht vom 1. Mai 2015
Wenn sich am 2. Mai (00:34 MEZ) die besten dreijährigen Vollblüter Nordamerikas in Louisville zum "Run for the Roses" versammeln,
dann wird
American Pharoah das zu schlagende Pferd sein. Bob Bafferts Schützling war 2014 zum
besten zweijährigen Hengst Amerikas gewählt worden, mittlerweile hat er es auf drei Gruppe-I-Siege gebracht.
Baffert stellt mit dem in sechs Rennen ungeschlagenen
Dortmund auch den größten Konkurrenten zu American Pharoah.
Ebenfalls noch ungeschlagen geht der von Todd Pletcher trainierte
Materiality ins Kentucky Derby. Auch Pletcher
hat in dem zweifachen Gruppe-I-Gewinner
Carpe Diem einen weiteren aussichtsreichen Kandidaten.
Als äußerst gefährlich könnte sich Scheich Mohammed Al Maktoums
Mubtaahij erweisen,
Ende März in Dubai hochüberlegener Sieger des UAE-Derbys.
Eigentlich hatte die Karriere von
American Pharoah gar nicht so vielversprechend begonnen,
als klarer Favorit war er bei seinem Debüt nur auf Platz 5 gelaufen. Gleich beim nächsten Start setzte sich
der Sohn des ehemaligen Kentucky Derby Zweiten Pioneerof The Nile dann aber
mit fünf Längen im Del Mar Furity (Gruppe 1) durch und gewann anschließend zwei weitere Gruppe Rennen
ähnlich deutlich Start-Ziel. Sein Erfolg in den Frontrunner Stakes wurde durch den Drittplatzierten
Texas Red weiter aufgewertet, als dieser das Breeders' Cup Juvenile
mit 6 1/2 Längen vor
Upstart und den Gruppe-I-Siegern
Carpe Diem und
Dardevil gewann.
American Pharoahs jüngster Auftritt im April ließ einen Entwicklungssprung erkennen.
Im Arkansas Derby stürmte er nicht direkt an die Spitze, sondern ließ sich von Jockey Victor Espinoza an der zweiten Position halten,
von wo er ohne Anstrengung und mit gespitzen Ohren zu einem weiteren acht Längen Gruppe-I-Erfolg eilte. Victor Espinoza
hatte im letzten Jahr das Kentucky Derby mit California Chrome gewonnen, mit Startbox 18 hat er diesmal,
in diesem gewöhnlich äußerst rabiat gelaufenen Klassiker, aber keine allzu günstige Ausgangsposition.
Sechs Siege in sechs Rennen sind die eindrucksvolle Bilanz von
Dortmund, der ebenfalls von Bob Baffert trainiert wird.
Auf die ganz große Konkurrenz ist der Sohn des Kentucky Derby Siegers Big Brown bislang allerdings noch nicht getroffen,
was nichts zu sagen hat, aber gewisse Zweifel aufwirft.
Zweimal konnte er sich nur mit einem Kopf gegen
Firing Line durchsetzen, der anschließend im Sunland Derby (Gruppe III)
mit einem Vorsprung von 14 Längen siegte und Selbstvertrauen tankte.
Dortmund befindet sich im Besitz des amerikanischen Unternehmers Kaleem Shah, einem offensichtlich großen Fan des deutschen Fußballs,
der im Vorjahr bereits mit Bayern den
Breeders' Cup Classic gewonnen hatte.
Ein schwer einzuschätzender Starter ist der von Mike de Kock trainierte
Mubtaahij. Der Dubawi-Sohn
hatte als Zweijähriger in England auf Turf wenig zu bestellen, profitierte aber von seinem
Umzug nach Dubai und dem Wechsel auf die Sandbahn, was beim UAE Derby mit einem beeindruckenden acht Längen Erfolg gipfelte.
Noch kein UAE-Sieger lief im Kentucky Derby bislang besser als Rang 5, doch hatte auch
keiner zuvor das Gruppe-II-Rennen in Dubai so eindrucksvoll gewonnen.
Mubtaahijs Besitzer Scheich Mohammed Al Maktoum hat schon so ziemlich alle großen Galopprennen gewonnen,
in seiner Sammlung fehlt jedoch noch das Kentucky Derby. Für dieses Rennen lässt er extra den belgischen
Starjockey Christophe Soumillon einfliegen, der mit amerikanischen Rennverläufen aber wenig Erfahrung besitzt.
Erst als Dreijähriger debütierte
Materiality, konnte dann aber in keinem seiner drei Starts bezwungen werden,
zuletzt bleib er im Florida Derby vor dem hoch eingeschätzten
Upstart. Allerdings hat seit
1882 kein Pferd mehr das Kentucky Derby gewonnen, das als Zweijähriger nicht gelaufen ist.
Auch wird der Schützling von Todd Pletcher in Churchill Downs diesmal, trotz günstiger Startbox 3, nicht ohne Kampf an die Spitze des Feldes gelangen.
Todd Pletcher hat mit
Carpe Diem ein weiteres ziemlich heißes Eisen im Feuer. Zwar unterlag der Sohn von Giant's Causeway
2014 im oben bereits erwähnten Breeders' Cup Juvenile, konnte seine restlichen vier Starts aber gewinnen,
zuletzt die renommierten Blue Grass Stakes in Keeneland. Carpe Diem wird in Louisville eine Art Heimspiel haben, denn er
wurde in Kentucky gezüchtet, geritten wird er von Starjockey John Velazquez.
Frosted war zu Beginn dieses Jahres zweimal von
Upstart bezwungen worden. Nach einer Operation im Halsraum
gewann der Godolphin-Hengst im April aber die prestigeträchtigen Wood Memorial Stakes vor starken Gegnern wie
El Kabeir oder
Dardevil,
was auch ihn zu einem möglichen Kandidaten macht.
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