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Epsom Derby 2018

2. Juni 2018 - 2.423 Meter, Epsom Downs, England


Pl. Abst.
Trainer Jockey Quote
  1.
Masar C. Appleby W. Buick 17  
  2. 1 1/2 Dee Ex Bee M. Johnston S. De Sousa 21  
  3. 1/2 Roaring Lion J. Gosden O. Murphy 7  
  4. 2 1/2 Saxon Warrior A. O'Brien R. Moore 1,8  
  5. 2 1/2 Hazapour D. Weld L. Dettori 13  
  6. 4 1/2 Delano Roosevelt A. O'Brien J. Heffernan 17  
  7. 5 Young Rascal W. Haggas J. Doyle 9,5  
  8. 1/2 The Pentagon A. O'Brien W. Lordan 34  
  9. 10 Kew Gardens A. O'Brien D. O'Brien 17  
  10. 5 Sevenna Star J. Gosden R. Havlin 51  
  11. 4 1/2 Knight To Behold H. Dunlop R. Kingscote 15  
  12. 10 Zabriskie A. O'Brien P. Beggy 67  

Vorbericht vom 31. Mai 2018

Der irische Trainer Aidan O’Brien hat das Epsom Derby bereits sechsmal gewinnen können und es sieht ganz danach aus, als würde ein weiterer Triumph hinzukommen. Fünf der zwölf Pferde im 239. Epsom Derby kommen aus O’Briens Ballydoyle-Stall. Sein Ausnahmehengst Saxon Warrior ist nach vier Starts noch ungeschlagen, siegte zuletzt in den 2.000 Guineas über die Meile und sollte nach Abstammung über die Derbydistanz von 2.423 Meter noch deutlich stärker sein. Konkurrenz ist schwer zu finden. Bis auf den von Saxon Warrior bereits zweimal bezwungenen Roaring Lion und den Chester Vase-Gewinner Young Rascal notieren sämtliche Gegner zu zweistelligen Quoten.

Saxon Warrior galt schon vor dem 6. Mai als klarer Favorit auf den Gewinn des Epsom Derbys 2018. Nachdem er dann auch noch ohne Vorbereitungsrennen in Newmarket die 2.000 Guineas über die Meile gewann, fiel seine Quote ins Bodenlose, schließlich lässt sein Stammbaum vermuten, dass die 823 Meter weitere Strecke in Epsom ihm noch deutlich besser liegen dürfte. Sein Vater ist der siebenfache japanische Gruppe-I-Sieger Deep Impact, der über Distanzen zwischen 2.200 und 3.200 Meter höchst erfolgreich war. Seine Mutter, die Galileo-Tochter Maybe, belegte 2012 in den Epsom Oaks (2.420 m) als Favoritin den 5. Platz. Saxon Warrior gewann als Zweijähriger die Beresford Stakes (Gr.2, 1.609 m) und die wichtigste aller Derby-Vorprüfungen für zweijährige Hengste, die Racing Post Trophy in Doncaster (Gr.1, 1.609 m). Aidan O’Brien hatte bereits vor den 2.000 Guineas angedeutet, Saxon Warrior wäre über den Winter “grown into a monster”. Der für Samstag erwartete gute bis weiche Boden passt dem irischen Startrainer allerdings gar nicht, er befürchtet, dass sein Hengst mit weichem Geläuf nicht zurechtkommen könnte.
Saxon Warrior wird zugetraut als erstem Hengst seit Nijinski 1970 die britische Triple Crown zu gewinnen. Dazu müsste er natürlich erst einmal die hohen Erwartungen beim Epsom Derby erfüllen und sich dann im September auch in den St Leger Stakes über 2.937 Metern durchsetzen.

Roaring Lion hatte Saxon Warrior in der Racing Post Trophy einen großen Kampf bis zur Linie geliefert, war dort nur mit "Hals" unterlegen. Auch in den 2.000 Guineas endete er nicht weit geschlagen auf Platz 5. Und nachdem der Schimmel am 17. Mai die Dante Stakes (Gr.2, 2.063 m) mit einem Viereinhalb-Längen-Sieg gewonnen hatte, machten ihn die Wettbüros endgültig zu Saxon Warriors größtem Rivalen, auch wenn längst nicht sicher ist ob er die Epsom-Distanz stehen kann. Roaring Lion ist ein Sohn des US-Hengstes Kitten's Joy, Zweitplatzierter im Breeders' Cup Turf (2.400 m). Seine Mutter Vionnet lief in den USA ebenfalls auf Gruppen-Ebene. Auch für Trainer John Gosden käme weicher Boden am Samstag in den Epsom Downs ungelegen, denn auch er meint, dass guter Boden für Roaring Lion besser wäre. Es ist zu erwarten, dass Roaring Lion sich im Epsom Derby zunächst im hinteren Teil des Feldes aufhalten wird, um seine Endgeschwindigkeit auf der Zielgeraden auszuspielen.

Young Rascal hat erst drei Rennen bestritten, war bei beiden Auftritten in diesem Jahr siegreich. In den Chester Vase Stakes (Gr. 3, 2.472 m), einem der wichtigsten Trials zum Epsom Derby, siegte er am 9. Mai trotz ungünstigem Rennverlauf vor Dee Ex Bee, ihm darf weitere Steigerung zugetraut werden. Sein Vater Intello triumphierte 2013 im Prix du Jockey Club. Seine Mutter Rock My Soul gewann in Hannover und Köln drei Listenrennen über die Meile.

Hazapour war am 13. Mai in den Derringstown Stud Derby Trial in Dublin (Gr.3, 2.012m) erfolgreich und ließ dabei mit Delano Roosevelt und The Pentagon zwei Derbystarter aus dem Stall von Aidan O’Brien hinter sich, was ihn natürlich zu einem interessanten Kandidat für das Epsom Derby macht. Der von Dermot Weld in Irland trainierte Shamardal-Sohn, aus dem Besitz des Aga Khan, ist ein Neffe von Harzand, dem Gewinner des Epsom Derbys 2016. Er wird Hazapour im Epsom Derby von Frankie Dettori geritten.

Delano Roosevelt hatte sowohl im Derringstown Stud, wie zuvor auch in den Ballysax Stakes (Gr. 3, 2012 m) Rang 2 belegt und dabei noch viel Unreife verraten. Womöglich ist der Galileo-Sohn aus dem O’Brien-Stall auf der weiteren Strecke in Epsom und mit der gewonnenen Erfahrung zu einer Steigerung fähig, ganz überraschend käme eine gute Platzierung sicherlich nicht. Im September letzten Jahres war er in den Beresford Stakes (Gr.2, 1.609 m) zweieinhalb Längen hinter Saxon Warrior auf Platz 2 durchs Ziel gegangen.

The Pentagon ist ein weiterer Starter aus dem Stall von Aidan O’Brien. Nach seinem starken Auftritt in der Racing Post Trophy war ihm einiges zugetraut worden, doch schaffte es der Galileo-Sohn im Derrinstown Stud Derby Trial nur auf den 3. Platz hinter Hazapour und Delano Roosevelt, landete dort aber nur weniger als eine Länge hinter dem Sieger.

Dee Ex Bee war nach seinem 2. Platz in den Zetland Stakes im Epsom Derby Trial (Liste, 2.027 m) als Favorit nur Dritter geworden. Dass der Farhh-Sohn aus dem Stall von Mark Johnston die Derby-Distanz steht, bewies er bei seinem 2. Platz in den Chester Vase Stakes, wo er nur eine Viertel Länge hinter Young Rascal endete. Man sollte ihn am Samstag nicht unterschätzen.

Knight To Behold ist in diesem Jahr noch unbesiegt, er hat allerdings auch nur ein Rennen bestritten, gewann am 12. Mai den Lingfield Derby Trial (Liste, 2.334 m). Dem Sea The Stars-Sohn aus dem Stall von Harry Dunlop ist durchaus zuzutrauen, dass er in Epsom ein großes Rennen läuft. Erst geht aus Startbox 2 ins "Blaue Band". Aus dieser Box ist es seit Einführung der Startboxen noch keinem Pferd gelungen das Epsom Derby zu gewinnen.

Sevenna Star ist in diesem Jahr ebenfalls noch ungeschlagen, er gewann Ende April den Classic Trial in Sandown (Gr.3, 2002 m). Um in Epsom bestehen zu können müsste der Sohn von Redoute's Choice aus dem Stall von John Gosden sich gewaltig steigern. Er ist der erste Derbystart von Jockey Robert Havlin. Alternativ zum Epsom Derby könnte Sevenna Star, aus dem Gestüt Ammerland, auch in die Edward VII Stakes in Royal Ascot gehen.

Masar ist die Hoffnung des Godolphin-Stalles. Er hatte im April die Craven Stakes (Gr.3, 1.609 m) mit neun Längen vor Roaring Lion gewonnen und ging auch in den 2.000 Guineas nicht allzu weit geschlagen über die Linie. Der New Approach-Sohn sollte die Distanz in Epsom stehen können, doch ist es schwer vorstellbar, wie er einem Saxon Warrior dort das Wasser reichen will.

Kew Gardens ist der vierte Hengst von Aidan O’Brien im Epsom Derby 2018, auch er ist wie The Pentagon ein Nachkomme von Galileo. Als Zweijähriger hatte Kew Gardens in Newmarket die Zetland Stakes (Liste, 2.012 m) vor Dee Ex Bee gewonnen, war jüngst aber im Lingfield Derby Trial mit über drei Längen an Knight To Behold gescheitert.
Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass im letzten Jahr mit dem 41:1 Außenseiter Wings Of Eagles ebenfalls ein Underdog aus dem O’Brien-Stall das Epsom Derby gewann.

Zabriskie geht als völliger Außenseiter in das 239. Epsom Derby, er wird ebenfalls von Aidan O’Brien trainiert. Er war im Vorjahr in den Autumn Stakes in Newmarket (Gr.3, 1609 m) auf dem letzten Platz geendet, hatte es im Mai dann als 50:1 Außenseiter überraschend auf Platz 3 der Dante Stakes geschafft, allerdings satte sechs Längen hinter Roaring Lion.

Das Epsom Derby ist das höchstdotierte Pferderennen Großbritanniens und zählt zu den bedeutendsten Galopprennen der Welt. Es wird seit 1780 auf dem Epsom Downs Racecourse ausgetragen. Auch 2018 werden dort an die 100.000 Zuschauer erwartet.

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