Deutsches Derby 2017
2. Juli 2017 - 2400 Meter, 3-jährige Pferde, Hamburg-Horn -- Boden: weich bis schwer
Vorbericht vom 30. Juni 2017
Als Gewinner des wichtigsten Derby-Trials geht
Colomano zu Recht mit der Startnummer 1
in das 148. Deutsche Derby. Klarer Favorit wird er dort jedoch nicht sein,
zu ausgeglichen erscheint die Spitze des deutschen Dreijährigen-Jahrgangs.
Hengste wie Stallgefährte
Windstoß oder Winterfavorit
Langtang
wussten ebenfalls mit starken Auftritten zu beeindrucken. Ohnehin ist
eine Vorhersage für das Deutsche Derby 2017 nicht leicht, bedenkt man, dass keines der Pferde
je über eine Distanz von 2.400 Metern oder in einem Feld dieser Größe gelaufen ist.
Auch das durch den Dauerregen aufgeweichte Geläuf könnte für die eine oder andere Überraschung sorgen.
Im Rahmen der ARD-Sportschau wird das Deutsche Derby (15:40 Uhr) live übertragen.
Colomano steht als Sieger des Oppenheim-Union-Rennens natürlich in der Rolle des
Derbyfavoriten. Schon seine Vorstellung beim letztjährigen Herzog von Ratibor-Rennen war
herausragend, als er das Feld mit seinem enormen Speed von hinten aufrollte.
Diese Wartetaktik wurde ihm jedoch auch zweimal zum Verhängnis. Bereits im Preis des Winterfavoriten
fand er keine freie Bahn, wurde auch im Dr. Busch-Memorial
von vor ihm laufenden Pferden blockiert.
Seine Endgeschwindigkeit spielte der Cacique-Sohn dann in der "Union" voll aus,
diesmal unter Andreas Helfenbein an der Innenseite durchstoßend.
Helfenbein wird Colomano auch im Deutschen Derby reiten,
ob er im neunzehn Pferde zählenden Derbyfeld dann erneut freie Bahn finden wird bleibt abzuwarten.
Windstoß, wie Colmano von Markus Klug trainiert, lieferte seinem Stallgefährten
im Oppenheim-Union-Rennen einen Kampf bis auf die Linie.
Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er nur eine Woche zuvor, im Derby-Trial von Hannover,
als Favorit zu Fall gekommen war und für die "Union" kurzfristig nachgenannt wurde.
Ausgeruht muss mit dem Sohn des Derbysiegers von 2004 (Shirocco) auf jeden Fall gerechnet werden.
Langtang hatte bereits als Zweijähriger die in ihn gesteckten
hohen Erwartungen mit dem Gewinn des Preis des Winterfavoriten erfüllen können.
Zu Jahresbeginn war ihm die Distanz im Dr. Busch-Memorial (1.700 m), wo er Zweiter wurde,
nicht weit genug. Er unterstrich seine Ansprüche auf den Gewinn des Deutschen Derbys
dann aber am 28. Mai in Baden-Baden mit einem leichten Sieg im Ittlingen Derby-Trial.
Laut Trainer Andreas Wöhler waren auch die dortigen 2.000 Meter noch zu kurz
für seinen Campanologist-Sohn, er hofft für ihn im Derby auf weicherer Boden,
den er wohl auch vorfinden wird.
Warring States, ebenfalls von Andreas Wöhler vorbereitet,
war nach dem Gewinn des Bavarian Classic
zwischenzeitlich zum Derbyfavorit aufgestiegen.
Dieses Rennen wurde allerdings in ziemlich langsamem Tempo gelaufen und nachträglich nicht unbedingt aufgewertet.
Ende letzten Jahres hatte der Sohn des japanischen Dubai World Cup-Gewinners Victoire Pisa
beim Critérium de Saint-Cloud nur Rang 10 belegt, und auch in der "Union" reichte es als Favorit nur zu Platz 4,
wobei er dort keinen glücklichen Rennverlauf hatte.
Bemerkenswert, dass sich Wöhlers Stalljockey Eduardo Pedroza für den Ritt auf Warring States,
und nicht auf Langtang, entschieden hat.
Northsea Star, Dritter in der "Union", ist ein weiterer chancenreicher Hengst im
Stall von Markus Klug. Bei seinem Jahresdebüt, im langsam gelaufenen Bavarian Classic, enttäuschte er
zwar auf Platz 4, doch hatte er seinen einzigen Start als Zweijähriger gegen starke Konkurrenz mit
fast fünf Längen Vorsprung gewinnen können.
Nach Abstammung sollte der Sohn des Arc-Siegers Sea The Stars,
aus der Stutenderby-Zweiten North Queen, mit den 2.400 Meter in Hamburg-Horn bestens zurechtkommen.
Bislang hat Northsea Star erst drei Rennen bestritten. Kann er sich steigern,
ist er im Deutschen Derby ein potentieller Kandidat.
Kastano, aus dem Gestüt Röttgen, ebenfalls von Markus Klug trainiert,
war als Zweijähriger als Favorit ins Rabitor-Rennen gegangen,
wo er hinter Colomano Rang 2 belegte.
Im neuen Jahr wurde er sowohl im Bavarian Classic als auch im Ittlingen Derby-Trial
Dritter. In beiden Rennen könnte für ihn das Tempo zu langsam gewesen sein, weshalb man
den Galileo-Enkel keinesfalls außer Acht lassen sollte.
Parviz ist so etwas wie das "Dark horse" des Deutschen Derbys. Als Gewinner des Derby-Trials
von Hannover würde ihm normalerweise eine Favoritenrolle zustehen. In diesem Rennen kam es jedoch
zu einem Unfall, bei dem die meisten Kontrahenten negativ beeinträchtigt wurden.
So ist sein Leistungsvermögen noch immer kaum zu beurteilen,
immerhin hatte er in Hannover zuvor bereits Start-Ziel gewonnen.
Dennoch wäre es schon eine Überraschung, würde Parviz in Hamburg-Horn im Endkampf zu finden sein.
Peter Schiergen konnte das Deutschen Derby als Trainer viermal gewinnen,
in diesem Jahr hat er zwei chancenreiche Außenseiter im "Blauen Band".
Enjoy Vijay zeigte bereits bei seinem 3. Platz im Rabitor-Rennen
eine starke Leistung auf weichem Geläuf,
im Bavarian Classic unterlag er, erneut auf weichem Boden,
dann Warring States erst nach langem Zweikampf mit "Nase".
Enttäuschend war anschließend dann aber sein 6. Platz im Ittlingen Derby-Trial.
Sollte dies nur ein Ausrutscher gewesen sein, kann er im Deutschen Derby ganz vorne landen.
Im Sattel von Enjoy Vijay sitzt Deutschlands bester Jockey, der siebenfache Derbysieger Andrasch Starke.
Rosenpurpur ist ein sehr gut gezogener Pour Moi-Nachkomme aus der Rosenreihe,
der Anfang Mai den Lomitas Derby Trial in Bremen gewann. Im Derby-Trail von Hannover wurde
er zwar nur Dritter, doch wurde auch er durch den dortigen Zwischenfall behindert,
muss sein Können also längst nicht restlos aufgedeckt haben.
Stall Ullmann und Trainer Jean-Pierre Carvalho haben zwei Hengste im Deutschen Derby 2017.
Sargas ist die Wahl von Stalljockey Filip Minarik.
Der Shirocco-Sohn, der erst zwei Rennen bestritten hat, gewann Ende April
gleich seinen ersten Start in einem Maidenrennen souverän,
beim Derby-Trial in Hannover passierte er dann die Linie zwei Längen hinter Parviz.
Monreal war im April in einem gut besetztes Maidenrennen erfolgreich.
Gegen die europäische Spitze hatte er im Prix Greffulhe anschließend keine Chance
und belegte auch im Oppenheim-Union-Rennen nur Platz 6.
Shanjo ist einer von sieben Derbypferden im Stall von Markus Klug.
Für den Soldier Hollow-Sohn reichte es in der "Union" zwar nur zu Rang 5,
doch hatte er zuvor zwei Rennen gewinnen können.
Sternkranz wird ebenfalls in Köln-Heumar vorbereitet.
Als ausgewiesener "Frontrunner" könnte er im Deutschen Derby für
schnelles Tempo sorgen, was dem Speedpferd Colomano zupass käme.
Er wird von Sibylle Vogt geritten, sie ist die einzige Amazone im Deutschen Derby.
Promise Of Peace, wie Warring States in Japan geboren und im Besitz von Qatar Racing stehend,
galten lange hohe Erwartungen, die er aber bislang nicht erfüllen konnte.
Der dritte Starter von Andreas Wöhler soll in Hamburg-Horn ebenfalls für eine gute Pace sorgen.
Festkurse und den
Livestream für das Deutsche Derby 2017 findet man bei
RaceBets.com
und
Pferdewetten.de
Bedeutende Derby-Vorprüfungen: