Deutsches Derby 2024
7. Juli 2024 - 2.400 Meter, 3-jährige Pferde, Hamburg-Horn
Vorbericht vom 7. April 2024
Gleich zu Beginn der Saison haben mehrere Hengste mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht,
die als Zweijährige kein Rennen bestritten hatten.
Topfavoriten für das 155. Deutsche Derby bleiben aber die Pferde,
die in den großen Zweijährigen-Rennen des Vorjahres zu überzeugen wussten.
Mehr Licht ins Dunkel werden die kommenden Derby-Trials bringen, angefangen mit dem Bavarian Classic am 1. Mai.
Wonderful Boy setzte zum Ende der Grasbahnsaison ein gewaltiges Zeichen,
gewann am 12. November das mit 55.000 dotierte Herzog von Ratibor-Rennen Start-Ziel
mit zehn Längen Vorsprung und rangiert seither ganz oben im Wettmarkt zum Deutschen Derby 2024.
So beeindruckend dieser Sieg auch war, er kam nicht nur sehr spät im Jahr zustande,
sondern auch auf schwerem Boden.
Im August hatte Wonderful Boy sein Debüt als klarer Favorit auf dem dritten Platz beendet,
seine Maidenschaft dann im September in Köln abgelegt.
Unklar ist, ob der Sea The Moon-Sohn die im Deutschen Derby verlangten 2.400 Meter stehen kann.
Seine Mutter, Wonderful Görl, lief nie weiter als eine Meile.
Schlauer wird man womöglich nach dem Bavarian Classic sein, für das Wonderful Boy eine Nennung hat.
Narrativo hatte im August gleich sein erstes Rennen gewonnen,
setzte sich in Düsseldorf über die Meile auf den letzten Metern durch,
womit er bereits andeutete, dass er auf längeren Distanzen gut aufgehoben ist.
Noch deutlicher wurde dies dann beim nächsten Start am 8. Oktober im Preis des Winterfavoriten.
Vierhundert Meter vor dem Ziel noch am Ende des Feldes,
beeindruckte der für das Gestüt Ittlingen laufende Adlerflug-Nachkomme auf der Zielgeraden mit gewaltigem Speed,
verpasste den Sieg nur um einen Hals.
Während Narrativo mit der Distanz im Deutschen Derby also keine Probleme,
tritt der Winterfavorit Geography dort gar nicht erst an.
Wintertraum ist nach zwei Rennen noch ungeschlagen.
Zunächst siegte er beim Debüt in Köln mit deutlichem Vorsprung, trat dann in Mailand an,
wo er am 22. Oktober das Premio Gran Criterium (Gruppe 2) mit vier Längen gewann.
Dabei ließ er nicht nur den zweifachen Sieger und Favorit Touch Me Again hinter sich,
sondern verwies auch den Wonderful Boy-Bezwinger
Borna auf den zweiten Platz.
Augustus wird wie Wintertraum von Waldemar Hickst für den Stall Lucky Owner trainiert
und gewann am selben Tag wie sein Stallgefährte ein Listenrennen in Mailand.
Im Premio Campobello blieb er acht Längen vor der Konkurrenz. Der Zweitplatzierte Diomede
wertete diese Leistung später mit einem zweiten Platz in einem Gruppe-III-Rennen auf.
In Deutschland konnte Augustus bislang aber noch nicht gewinnen.
Beim Debüt unterlag er Narrativo mit eineinhalb Längen, wurde im Düsseldorfer Junioren-Preis abgeschlagener Dritter.
Auch Augustus und Wintertraum sind für das Bavarian Classic eingeschrieben.
Lahzar Star endete im August beim Düsseldorfer Zukunftsstarter-Rennen
noch deutlich hinter Augustus und Narrativo, scheint sich über Winter aber enorm entwickelt zu haben.
Am 17. März siegte er in Mülheim auf schwerem Boden mit über sechs Längen,
verwies dabei zwei Hengste auf die Plätze, die für das Deutsche Derby genannt sind.
Auch der von Peter Schiergen trainierte Best Solution-Sohn hält eine Nennung für das Bavarian Classic.
Penalty bestritt als Zweijähriger kein Rennen,
gewann sein Debüt am 24. März in Düsseldorf dann aber gleich mit fünf Längen.
Der vom Gestüt Fährhof gezüchtete Frankel-Sohn war von Eckhard Sauren für 210.000 Euro erstanden worden
und im Winter von Peter Schiergen zu Henk Grewe gewechselt.
Als Potemkin-Sohn ist auch bei ihm nicht sicher, ob er die Distanz im Deutschen Derby stehen kann.
Er ist für ein Meilen-Rennen am 21. April in Köln genannt.
Sign Of Stars wird wie Penalty von Henk Grewe für Eckhard Sauren vorbereitet
und gab sein Debüt ebenfalls als Dreijähriger.
Zwar wurde er in einem stark besetzen Maidenrennen über 2.100 Meter in Köln nur Zweiter,
doch war sein Schlussspurt dort äußerst beeindruckend.
Zu Beginn der Zielgeraden noch weit zurück, näherte sich der Cloth Of Stars-Nachkomme mit jedem Meter dem
führenden Röttgener
Anspruch, unterlag am Ende knapp mit einem Hals.
Bedenkt man, dass in diesem Rennen auch der Torquator Tasso-Bruder
Tiamo Hilleshage
und die ebenfalls für das Deutsche Derby gemeldeten
Larios,
Meerchenprinz,
Narokan
und der Schlenderhaner
Guardian liefen, darf man gespannt sein, wie es mit den Siegern weitergeht.
Alleno gewann seinen bislang einzigen Start am 31. März in Berlin-Hoppegarten souverän.
Was dieser Sieg, des für das Gestüt Ittlingen laufende, hoch eingeschätzten Nathaniel-Sohnes,
Wert ist, wird man aber wohl erst nach dem Bavarian Classic genauer beurteilen können.
Shahbazi hat ebenfalls die Bilanz ein Start - ein Sieg aufzuweisen.
Er setzte sich am selben Tag wie Alleno in Hoppegarten in einem Rennen über 2.200 Meter durch,
in dem noch drei weitere Derby-Kandidaten liefen.
Der von Bohumil Nedorostek für Darius Racing vorbereitete Adlerflug-Sohn könnte
als nächstes in Mailand starten, hat aber auch eine Nennung für Hannover am 1. Mai.
Mister Gatz hat bereits über die Derby-Distanz gewonnen,
siegte am Ostermontag in Chantilly über 2.400 Meter.
Der von Stephanie Nigge in Deauville vorbereitete Adlerflug-Sohn
ist bislang nur in Frankreich gelaufen, war bereits im März in Fontainebleau erfolgreich.
Laut seiner Trainerin könnte er am 26. Mai im Grafenberger Derby-Trial antreten.
Weltbeste ist eine von zwei Stuten, die noch für das Deutsche Derby 2024 genannt sind.
Ganz unwahrscheinlich ist ihr Start nicht,
schließlich schickte das Gestüt Röttgen mit Wagnis erst vor zwei Jahren eine Stute ins Derby
und ihre Mutter Wellenspiel stellte mit Windstoß und Weltstar bereits zwei Derbysieger.
Weltbeste ist nach zwei Starts noch ungeschlagen, gewann am 7. März auf schwerem Boden in Mülheim über 2.000 Meter,
bezwang mit starkem Finish den ebenfalls für das Deutsche Derby genannten Hengst
Wilko.
Golden West ist einer von 19 Derby-Nennungen aus dem Ausland.
Der von Karl Burke in England trainierte Masar-Sohn gewann beide bisherigen Starts.
Er steht im Besitz von Scheich Mohammed Al Maktoum, der noch vier weitere Pferde für das Deutsche Derby 2024
genannt hat, darunter die Sieger Arabic Legend und Caviar Heights.
Der irische Startrainer Aidan O'Brien hat mit
Air Commander,
Autumn Winter,
Chantilly,
Ortelius und dem Frankel-Sohn
Euphoric
fünf Hengste nominiert, Letztgenannter gewann seinen bislang einzigen Start.
Ungeschlagen ist auch der Ralph Beckett-Schützling
Feigning Madness, der sogar beide Starts gewinnen konnte.
Vollständige
Nennungsliste
des Deutschen Derbys 2024 mit Speed-Punkten.
Bedeutende Derby-Vorprüfungen: