pferderennen

Elitloppet 2018

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27. Mai 2018 - Trabfahren, 1.609 Meter, Solvalla, Schweden


Pl.
Zeit Trainer Fahrer Quoten

1. Ringostarr Treb 1:09,0 J. Riordan W. Paal 3,5

2. Propulsion 1:09,1 D. Redén Ö. Kihlström 1,8

3. Nadal Broline 1:09,4 R. Liljendahl U. Ohlsson 10,7

4 Dreamoko 1:09,4 R. Westerink B. Goop 15,2

5 Lionel 1:09,5 D. Redén G. Antonsen 6,2

6 Up And Quick 1:09,6 A. Lherete J. Kontio 21,9

7 Takethem 1:09,7 S. Juul S. Juul 49,2

8 Pastore Bob 1:10,9 J. Untersteiner J. Untersteiner 25,2

  1. Vorlauf:



 
  1. Lionel 1:09,7 D. Redén G. Antonsen 12,4  
  2. Dreamoko 1:09,9 R. Westerink B. Goop 8,5  
  3. Up And Quick 1:09,9 A. Lherete J. Kontio 25,3  
  4. Takethem 1:10,1 S. Juul S. Juul 25,9  
  5. Volstead 1:10,2 S. Melander S. Melander 4,0  
 
Maori Time 1:12,8 B. Lilley T. McCarthy 29,3  
 
Bold Eagle disq. S. Guarato F. Nivard 1,7  
 
Rajesh Face disq. L. Kolgjini L. Kolgjini 8,7  
  2. Vorlauf:



 
  1. Ringostarr Treb 1:10,8 J. Riordan W. Paal 1,8  
  2. Propulsion 1:10,8 D. Redén Ö. Kihlström 2,4  
  3. Nadal Broline 1:10,9 R. Liljendahl U. Ohlsson 12,5  
  4. Pastore Bob 1:11,0 J. Untersteiner J. Untersteiner 22,4  
  5. Uza Josselyn 1:11,0 R. Aebischer E. Adielsson 16,2  
  6. Amiral Sacha 1:11,2 F. Lamare G. Gelormini 34,4  
  7. Cokstile 1:11,8 J. Waaler L. Kolle 31,3  
 
Orlando Jet disq. R. Haller R. Haller 30,6  

Vorbericht vom 23. Mai 2018

Da der Amérique-Sieger Readly Express nicht am Elitloppet 2018 teilnimmt, richten sich bei der so genannten "Sprint-Weltmeisterschaft der Traber" alle Blicke auf Bold Eagle. Der Franzose kehrt zum Ort seiner schwersten Niederlage zurück, um dort einige Dinge richtig zu stellen. Doch obwohl Bold Eagle es mit Gegnern aus neun verschiedenen Nationen zu tun bekommt, wird er in Solvalla nur wenig Qualität antreffen. Der Europarekordler und Vorjahreszweite Propulsion erscheint stark genug ihn zu bezwingen, auch der Italiener Ringostarr Treb könnte zur Bedrohung werden.

Bold Eagle, Gewinner des Prix d’Amérique 2016 und 2017, ist beim Elitloppet auf Wiedergutmachung aus, denn hier erlebte er im letzten Jahr seine erste große Niederlage und hier will er zeigen, dass er wieder ganz der Alte ist. Bei seiner ersten Reise nach Skandinavien hatte er letztes Jahr den Vorlauf des Elitloppet noch mit einer Rekordzeit von 1:08,4 gewonnen, das Finale dann aber nur auf einem enttäuschenden 4. Platz abgeschlossen. Anschließend verfiel der Ready Cash-Sohn in eine Art Depression, landete beim Pariser Winter-Meeting sechsmal in Folge nur auf dem 2. Platz und wurde im Prix d’Amérique 2018 von Readly Express gedemütigt.
Die Zeichen, die jüngst aus Frankreich gesendet wurden, lassen aber darauf schließen, dass der "Adler" wieder zu alter Form gefunden hat. Nach einer relativ kurzen Rennpause von nur einem Monat meldete sich Bold Eagle am 11. März mit einer Rekordzeit von 1:08,9 im Critérium de Vitesse zurück und ließ am 21. April auch starke Gegner im Prix de l'Atlantique stehen.

Propulsion wurde in Paris-Vincennes schon fünfmal von Bold Eagle bezwungen, in Schweden ist die Bilanz jedoch eine andere. Beim bislang einzigen Aufeinandertreffen belegte Propulsion beim Elitloppet 2017 hinter Timoko den 2. Platz, knapp eine Länge vor Bold Eagle. Überhaupt kommt der in den USA aufgewachsene Muscle Hill-Sohn mit den schnellen und engen schwedischen Bahnen besonders gut zurecht. Hier lief er letztes Jahr beim Hugo Åbergs Memorial in Jägersro mit 1:08,1 die schnellste jemals in Europa gemessene Zeit.
Propulsion startet am 26. April in Gävle mit einem Sieg in die Vorbereitung auf den Elitloppet, bei seiner Generalprobe am 15. Mai lief er im Meadow Roads Lopp (Solvalla, 1.640 m) mit vier Eisen eine Zeit von 1:09,9, den Elitloppet wird er dann ohne Eisen bestreiten. Am Wettmarkt hat Propulsion derzeit nur etwas höhere Quoten als Bold Eagle.

Ringostarr Treb gewann am 28. April das Olympiatravet in Åby, bemerkenswert, dass ihm dieser Erfolg nach einer fast dreimonatigen Pause gelang. Auch der achtjährige Italiener mag die engen Kurven der Rennbahnen in Schweden, hier gewann er letzten August den Sundsvall Open Trot in Bergsåker vor Propulsion. Allerdings kam dieser Sieg am Ende von Propulsions Saison. Anschließend gelang es Ringostarr Treb in Frankreich nicht mit den besten Trabern mitzuhalten, im Prix de Amérique und Prix de France war er ohne Chance. In Schweden präsentiert er sich nun aber wieder deutlich stärker und könnte im Elitloppet der "Lachende Dritte" sein. Ringostarr Treb liebt es an der Spitze des Feldes zu laufen, mit Startnummer 1 sollte ihm dies im Vorlauf auch gelingen.

Rajesh Face war im Vorjahr als Favorit ins Svenskt Travderby gegangen, dort aber angesprungen und schließlich nur Fünfter geworden. Nach Aussage seines Trainers Lutfi Kolgjini soll er fähig sein eine 1:08,5 zu laufen. Der fünf Jahre alte Sohn von Raja Mirchi liebt kurze Distanzen und hat schon mehrfach zwei Rennen an einem Tag absolviert. Eine Wette auf Rajesh Face ist allerdings mit Risiko verbunden, denn bei seinen 29 Starts wurde er neunmal disqualifiziert.

Volstead ist ein Starter aus dem Stall von Stefan Melander, der den Elitloppet 2010 mit Iceland und 2016 mit Nuncio gewinnen konnte. Volstead war einjährig aus den USA nach Schweden importiert worden und hatte als Vierjähriger hinter Nuncio Platz 2 im Finale des Sprintermästaren belegt. Im letzten Jahr gewann der inzwischen Siebenjährige in Solvalla den Vor- und Endlauf des Sweden Cups (1.640 m), lief im Finale eine Zeit von 1:09,3.

Dreammoko ist ein Sohn von Timoko. Während sein Vater im letzten Jahr den Elitloppet zum zweiten Mal gewann, belegte Dreammoko im Fyraåringseliten für die Vierjährigen den 3. Platz, wurde anschließend in den USA beim International Trot aber Letzter. Jüngst machte er mit einem 2. Platz im Endlauf des Gran Premio della Lotteria Nazionale in Neapel auf sich aufmerksam. Er wird von dem in Frankreich lebenden Niederländer Richard Westerink trainiert und von Björn Goop gesteuert, das Duo hatte auch Timoko zum seinen beiden Elitloppet-Triumphen geführt. Dreammoko ist ein schneller Starter und mit der 1 im Vorlauf bestens positioniert.

Uza Josselyn erhielt nach ihrem Sieg im Prix du Plateau de Gravelle am 3. März schon früh eine Einladung zum Elitloppet. Die Love You-Tochter des Schweizer Trainers und Besitzers René Aebischer hatte im November den Gran Premio delle Nazioni in Mailand gewonnen. Dass sie im Elitloppet Außenseiterin sein wird, zeigte sich beim Prix de France, wo sie als 43:1 Außenseiterin hinter den Stars der Traberszene Rang 6 belegte. Auch im Finlandia Ajo reichte es zuletzt nur zu Rang 5, dort wurde sie aber auch defensiv gefahren.

Lionel besiegte Bold Eagle vor zwei Jahren im Grand Prix de Paris über 4.150 Meter und gewann letztes Jahr das Olympiatravet. Der achtjährige Norweger verfügt über riesige Erfahrung auf höchstem Level, doch ließ seine Form zuletzt zu wünschen übrig, auch der Versuch seinen Titel im Olympiatravet zu verteidigen endete nur mit Platz 4. Er wird im Elitloppet erneut von seinem Besitzer Göran Antonsen gefahren werden.

Amiral Sacha war bereits im letzten Jahr zum Elitloppet eingeladen worden, sein Besitzer André Battal hatte diese jedoch noch abgelehnt. Amiral Sacha leidet unter Lungenproblemen, bewies aber kürzlich bei seinem 3. Platz im Prix des Ducs de Normandie ansteigende Form. Er gewann in seiner Karriere bislang 1.075.130 Euro an Preisgeld, sein größter Erfolg war 2016 der Sieg im Grand Prix de Wallonie. Das Elitloppet wird sein erster Auftritt in Skandinavien sein.

Up And Quick war zu seiner Zeit der beste Traber der Welt, gewann den Prix d’Amérique 2015 und wurde 2014 nur vom legendären Maharajah bezwungen. Lange Zeit litt er dann unter einer Verletzung und fand nie wieder zu seiner alten Form. Im Vorjahr schaffte er es nicht ins Finale des Elitloppets, siegte immerhin Ende April in einem Gruppe-II-Rennen in Frankreich nachdem der Sieger disqualifiziert wurde. Bedenkt man die biedere Qualität der diesjährigen Veranstaltung, sollte Up And Quick diesmal den Endlauf erreichen können. Letztes Jahr hatte der Sieger Timoko schließlich auch das stolze Alter von zehn Jahren.

Maori Time ist eine Starterin aus Australien, die dem Elitloppet weiteren internationalen Glanz verleiht. Die neunjährige Stute hatte im Februar einen neuen australischen Rekord über die Meile aufgestellt, die alte Bestmarke dabei um erstaunliche 1,7 Sekunden verbessert. Die Buchmacher beurteilen Maori Times Chancen beim Elitloppet 2018 allerdings als äußerst gering.

Takethem wurde zum Elitloppet eingeladen nachdem er am 13. Mai den 2. Platz im Copenhagen Cup belegt hatte. Der dänische Derbysieger von 2013 nahm bereits im letzten Jahr am Elitloppet teil, scheiterte dort jedoch im Vorlauf. Zu Beginn des Jahres hatte der achtjährige Hengst überrascht, als er im Prix de Belgique direkt hinter Bold Eagle und Readly Express auf Platz 4 fuhr.

Pastore Bob gelangte am 6. Mai mit dem Gewinn des Finlandia Ajo zu seinem Elitloppet-Ticket. Für den fünfjährigen Wallach, der Ende letzten Jahres an den Stall von Johan Untersteiner wechselte, war es überhaupt erst sein zweites Grupperennen. Seine enorme Startgeschwindigkeit wird ihm auch im Elitloppet zugutekommen, dennoch gilt er dort natürlich als Außenseiter.

Nadal Broline löste sein Ticket am 12. Mai mit einem Sieg im Algot Scotts Minne. Der achtjährige finnische Wallach war in das Qualifikationsrennen in Åby aus einer fünfmonatigen Pause gegangen. Nadal Broline hat von seinen vierzig Starts die Hälfte gewonnen. Im Elitloppet wird er von Ulf Olsson gefahren, dort aber nur Außenseiter sein.

Cokstile ist der aktuelle Derbysieger Norwegens. Dennoch ging er im Dezember letzten Jahres nur als 50:1 Außenseiter in das Critérium Continental in Paris und kam auch nicht über Platz 14 hinaus, weshalb er auch im Elitloppet als "Underdog" gehandelt wird. Zumindest kommt Cokstile ausgeruht an den Start, in diesem Jahr hat er erst ein Rennen absolviert.

Orlando Jet, Deutschlands Traber des Jahres 2016, wurde überraschend ebenfalls zum Elitloppet eingeladen. Der von Rudi Haller in Aschheim bei München trainierte fünfjährige Hengst hatte nach seinem 2. Platz im Deutschen Traber-Derby 2016 im Sommer 2017 ein Gruppe-III-Rennen in Paris gewonnen und sich am 1. Mai diesen Jahres in Gelsenkirchen den Bild Pokal vor Cash Hannover gesichert, der es wiederum gerade im Copenhagen Cup auf den 4. Platz geschafft hat. Mit nur vierzehn Starts, von denen er elf gewann, ist Orlando Jet der unerfahrenste Elitloppet-Teilnehmer aller Zeiten. In einer vor Qualität nicht gerade trotzenden Veranstaltung, könnte es ihm dennoch gelingen, sich für den Endlauf zu qualifizieren.

Das Elitloppet wird seit 1952 ausgetragen und traditionell mit zwei Vorläufen und einem Endlauf veranstaltet. In den beiden Vorläufen starten je acht Pferde, von denen die jeweils vier Besten am selben Tag den Endlauf bestreiten. Ab 2018 wird es nicht mehr möglich sein, dass ein Fahrer in den Vorläufen zwei verschiedene Pferde lenkt, jeder Fahrer wird nun einem festen Pferd zugeordnet sein.
Dreizehn der sechzehn Teilnehmer werden von den Veranstaltern des Elitloppet eingeladen, drei weitere können sich mit Siegen in den folgenden Rennen qualifizieren: Finlandia Ajo (Pastore Bob), Algot Scotts Minne (Nadal Broline), H.K.H. Prins Daniels Lopp (Heavy Sound - verzichtete).



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