Deutsches Traber-Derby 2016
7. August 2016 - 1.900 Meter, 3-jährige inländische Pferde, Berlin-Mariendorf
Vorbericht vom 5. August 2016
Einen klaren Favoriten wird es im 121. Deutschen Traber-Derby nicht geben,
das wichtigste deutsche Trabrennen ist in diesem Jahr eine äußerst spannende und knifflige
Angelegenheit. Viel mehr ist es ein Quartett, das über den anderen zu stehen scheint.
Der Gewinner des Adbell-Toddington-Rennen
Dreambreaker, der Buddenbrock-Sieger
Geronimo T, der nach sechs Starts noch ungeschlagene
Fiobano und der
in den Vorläufen mit der schnellsten Zeit beeindruckende
Orlando Jet
sind die vier Hengste unter denen der kommende Derbysíeger am ehesten zu suchen ist.
Auch aus taktischer Sicht ist das Deutsche Traber-Derby ein echter Leckerbissen,
hat Thorsten Tietz doch gleich vier Pferde am Start. Mit höllischem Tempo und
harten Positionskämpfen ist in der Anfangsphase des Rennens zu rechnen, was
Spannung und Vorfreude auf dieses außergewöhnliche "Blaue Band" ansteigen lässt.
Eine Zeit von 1:12,1 und damit neuen deutschen Rekord für dreijährige Hengste
auf der Mitteldistanz gelang
Dreambreaker am 22. Mai, als er in Berlin-Mariendorf
das Adbell-Toddington-Rennen für sich entschied.
Der von Arnold Mollema trainierte Offshore Dream-Sohn lief anschließend in seiner
niederländischen Heimat in einem gut besetzten Vorlauf zur Breeders Course
mit Arbeitseisen eine 1:13,3, wurde dann aber im Buddenbrock-Rennen von Geronimo T
mit "Kopf" bezwungen bevor er seinen Derby-Vorlauf ohne Probleme gewann.
Von dem von Michael Nimczyk gesteuerten Dreambreaker wird erwartet,
dass er sich im von Startposition 1 aus
direkt an die Spitze setzen wird, diese aufgrund anhaltender Attacken aber womöglich
nicht verteidigen kann.
Noch am 1. Mai war
Geronimo T im Gelsenkirchener Adbell-Toddington-Trial von Dreambreaker
und Blackhawk auf Platz 3 verwiesen worden, hatte sein riesiges Potential dann aber mit souveränen
Siegen in beiden Buddenbrock-Trials unter Beweis gestellt, wobei er in Mariendorf einen Orlando Jet
auf Rang 2 verwiesen hatte. Am 10. Juli gewann der Uranus-Sohn schließlich
das Buddenbrock-Rennen knapp vor Dreambreaker (1:14,5) und setzte sich auch in seinem
Derby-Vorlauf mühelos durch.
Sechs Starts - sechs Siege lautet die eindrucksvolle Bilanz mit der
Fiobano ins
Deutsche Traber-Derby gehen wird. Der Sohn des ehemaligen Prix d'Amerique-Siegers Abano As
ist bei seinen sechs Rennen allerdings noch auf keinen der großen dreijährigen Konkurrenten
getroffen. Sein müheloser Sieg am 10. Juli auf der Derbybahn, in einer Zeit von 1:13,5 (1.900 m),
war jedoch äußerst beeindruckend und auch seinen Derby-Vorlauf gewann er ohne viele "Körner"
zu verbrauchen. Die Tatsache, dass Thorsten Tietz im Sulky sitzen wird, spricht ebenfalls
für Fiobano.
Bayerns Hoffnung
Orlando Jet war als Favorit in den Mariendorfer Buddenbrock-Trial gegangen,
dort jedoch von Geronimo T klar besiegt worden. In dem mit Abstand spannendsten Derby-Vorlauf zeigte
der Orlando Vici-Sohn dann aber was wirklich in ihm steckt. Trotz Startproblemen und Behinderungen
offenbarte er eine riesige Übersetzung und sicherte sich den Sieg gegen einen lange kämpfenden Zauni
in einer Zeit von 1:12,9. Ob dieser Kraftakt ihm womöglich zu viele "Körner" gekostet hat
wird man erst am Sonntagabend wissen.
Auch
Zauni hatte im erwähnten Mariendorfer Buddenbrock-Trial zu den Mitfavoriten gehört,
dort hinter
Guccio Fortuna aber nur Platz 4 belegt. Ähnlich wie Orlando Jet gab er
im Derby-Vorlauf aber eine beeindruckende Vorstellung und könnte im Deutschen Traber-Derby
von den auslaugenden Positionskämpfen der großen Vier profitieren.
Ein nicht ganz uninteressanter Kandidat ist der von Paul Hagoort trainierte
Muscle Scott.
Mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht, wurde er 2015 bei zwei seiner drei Starts disqualifiziert,
musste anschließend eine langwierige Verletzungspause hinnehmen. Ende Juni diesen Jahres feierte er
dann in Wolvega ein erfolgreiches Comeback, gewann am 10. Juli auch seinen ersten Start auf der Derbybahn.
In diesem Rennen, von Paul Hagoort höchstpersönlich gesteuert, wirkte Muscle Scott noch ziemlich unerfahren.
Der riesige Hengst lief im Derby-Vorlauf dicht hinter Geronimo T über die Linie und könnte beim Derby
punktgenau in Bestform erscheinen.
In Schweden wurde
Comanche Moon von Stig Johansson auf das Deutsche Traber-Derby vorbereitet,
wo er zu Beginn des Jahres zu gefallen wusste. Erstmals in Deutschland am Start, musste er im Buddenbrock-Rennen,
in aussichtsreicher Position liegend, aus dem Rennen genommen werden. Im Derby-Vorlauf wurde er weit hinter
Orlando Jet und Zauni nur Dritter, was man aber nicht überbewerten sollte, schließlich hat der
Love You-Sohn so Kraft sparen können.
Langzeitquoten für das Deutsche Traber-Derby 2016 findet man bei
RaceBets.com
Bedeutende Rennen vor dem Deutschen Traber-Derby: