Deutsches Traber-Derby 2018
5. August 2018 - 1.900 Meter, 3-jährige inländische Pferde, Berlin-Mariendorf
Vorbericht vom 3. August 2018
Seit Jahren wird das Deutsche Traber-Derby von Pferden beherrscht,
die in den Niederlanden trainiert werden und es sieht so aus als
würde der Sieg auch in diesem Jahr ins Nachbarland gehen.
Trainer Paul Hagoort, Gewinner der letzten drei
Deutschen Traber-Derbys, stellt mit
Mister F Daag den klaren Favoriten und schickt mit
Ids Boko
ein Pferd ins Rennen, dass auf der Rennbahn in Berlin-Mariendorf gerade
einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hat.
Deutschlands Hoffnungen im 123. Deutschen Traber-Derby ruhen auf
Wolfgang Nimczyks Adbell-Toddington-Sieger
Chapter One.
Mister F Daag
bewies bereits als Zweijähriger seine Klasse mit Siegen in der
Breeders Crown und dem Preis des Winterfavoriten.
In diesem Jahr trat er zunächst nur noch auf den großen Trabrennbahnen
in Paris an, dreimal auf Gruppe-III-Ebene.
Trotz verpasstem Start schaffte er es am 5. Mai beim Prix de Faulquemont
in 1:13,7 noch auf einen starken 5. Platz, gewann anschließend gar
den Prix de Gien, enttäuschte dann am 7. Juli etwas, als er
als 26:10 Favorit im traditionsreichen Prix de Berlin nur den 4. Platz
belegte.
Bedenkt man, dass der Conway Hall-Sohn als Zweijähriger auf einer Stufe mit
Northern Charm agierte, der sich vor seiner Verletzung gegen
die besten Dreijährigen aus Schweden und Dänemark behaupten konnte,
muss man Mister F Daag als klaren Favoriten im Deutschen Traber-Derby 2018 sehen.
Im Derby-Vorlauf hatte er am Start zunächst zwar einige Probleme,
lief dann aber, nur aus der Hand gefahren, in 1:12,8 mühelos zum Sieg.
Ids Boko ist die Nummer Zwei im Erfolgsstall von Paul Hagoort.
Ende letzten Jahres gewann der Wallach die niederländische Breeders Crown,
vom letzten Platz kommend, in äußerst beeindruckender Manier,
enttäuschte im Buddenbrock-Rennen dann aber etwas auf Rang 3.
Wie gut Paul Hagoort darin ist, seine Pferde auf den Punkt genau
in Form, bewies er einmal mehr im Derby-Vorlauf,
wo Ids Boko von der Spitze aus in 1:12,1 siegte und damit den deutschen
Rekord für dreijährige Wallache um satte 1,3 Sekunden verbesserte.
Fahrer Robin Bakker, vierfacher Gewinner des Deutschen Traber-Derbys,
entschied sich allerdings dafür im "Blauen Band"
Mister F Daag zu fahren.
Very Impressiv S hat in seinem Leben schon zehn Rennen
bestritten, doch kam er erst bei seinen letzten drei Starts richtig
auf Touren, die er alle drei gewann, darunter am 8. Juli das
renommierte Buddenbrock-Rennen in 1:12,9.
Der von Cees Kamminga in den Niederlanden trainierte Hengst
traf in seinem Vorlauf auf keine echten Konkurrenten, gewann das Rennen
dennoch in 1:12,6 mit neun Längen Vorsprung. Auch bei ihm
dürfte Platz für weitere Steigerung vorhanden sein,
in der Startphase ist er gewöhnlich jedoch nicht der Schnellste.
Velten Von Polly lief das erste Rennen seines Lebens
erst am 8. Juli, welches er im niederländischen Duindigt prompt gewann.
Sein zweiter Start war dann gleich ein Derby-Vorlauf,
in den er als völliger Außenseiter ging.
Ohne von seinem Fahrer in besonderer Weise aufgefordert werden zu müssen,
flog er auf der Zielgeraden, von weit hinten kommend,
förmlich an seinen Gegnern vorbei,
um letztlich nur Mister F Daag den Vorrang zu lassen.
Trainer Hugo Langeweg Junior hatte über seinen Varenne-Sohn zuvor
geäußert, er würde das Derby gewinnen, würde es erst im Oktober
stattfinden.
Chapter One gehört als Sieger des Adbell-Toddington-Rennens
selbstredend zum Kreis der Favoriten.
Allzu stark war die Konkurrenz im Adbell-Finale sicherlich nicht,
dennoch hinterließ der von Wolfgang Nimczyk trainierte
Donato Hanover-Sohn mit seinem schnellen Antritt und einem
drei Längen Start-Ziel-Sieg vor Very Impressiv S
mächtig Eindruck.
Nicht unbedingt für Deutschlands Hoffnung spricht, dass er
als Zweijähriger in der Breeders Crown gegen Mister F Daag
ohne jede Chance war, bislang nie schneller als 1:13,5 lief
und bei drei seiner acht Starts disqualifiziert wurde.
Chapter One wäre der erste Wallach,
der das Deutsche Traber-Derby gewinnt.
Crazy And Quick ging, nachdem er seine ersten beiden Lebensstarts
gewonnen hatte, als Mitfavorit in die Vorläufe.
Hinter Ids Boko und Laurel Park verteidigte er auslaufend den 3. Platz
in einer Zeit von 1:12,6. Der Love You-Sohn könnte ein Pferd für Freunde
von hohen Quoten sein.
Officer Stephen wird wie Crazy And Quick von Dion Tesselaar
in den Niederlanden trainiert. Auch ihm war nach vier Siegen aus fünf Rennen
im Vorlauf viel zugetraut worden, er konnte dieses Vertrauen mit einem
Platz hinter Chapter One und Inspector Bros aber nicht bestätigen.
Der Pastor Stephen-Sohn war in diesem Rennen sicher nicht an seine
Grenzen gegangen und sollte die Zeit von 1:14,2 im Finale zu steigern wissen.
Fabio De Pervenche, ein weiterer Love You-Sohn,
ist Dion Tesselaars dritter Hengst im Deutschen Traber-Derby,
den er auch selbst steuern wird.
Er hatte es im Buddenbrock-Rennen, vor Ids Boko
und Charmeur Royal, auf den 2. Platz geschafft.
In seinem Derby-Vorlauf ging er als Führender
in die Zielgerade, hatte gegen Mister F Daag und Velten Von Polly,
trotz Peitscheneinsatzes, aber keine Chance.
Charmeur Royal ist der dritte Starter von Paul Hagoort.
Im Buddenbrock-Rennen landete er abgeschlagen auf dem 4. Platz und war
auch im Derby-Vorlauf gegen Very Impressiv S ohne Chance,
lief aber immerhin eine 1:13,5.
Gefahren wird Charmeur Royal von Heinz Wewering,
der das Deutsche Traber-Derby in seiner legendären Karriere achtmal gewann.
Standbyme ging in diesem Vorlauf noch hinter Charmeur Royal durchs Ziel.
Der Muscles Yankee-Sohn aus dem Besitz von Marion Jauß hatte seine ersten
drei Starts gewonnen, sich gegen bessere Konkurrenz bisher aber nicht
durchsetzen können. Er wird vom zwölffachen schwedischen Champion Björn Goop
gesteuert.
Inspector Bros sicherte sich
seinen Platz im 123. Deutschen Traber-Derby als 41:1 Außenseiter mit einem
2. Platz hinter Chapter One. Seine Zeit betrug allerdings 1:14,0, womit er
seine bisherige Bestzeit immerhin um 1,5 Sekunden übertraf.
Der von Stefan Schoonhoven trainierte Wallach wartet weiterhin auf seinen ersten Sieg.
Laurel Park (
NICHTSTARTER) gehört ebenfalls zu den Überraschungen
der Derby-Vorläufe. Der Love You-Sohn aus dem Besitz von
Jean Pierre Dubois war in der Breeders Crown weit hinter
Mister F Daag durchs Ziel gegangen und dem Derby-Favorit
auch in Frankreich deutlich unterlegen.
Durch seinen 2. Platz im Vorlauf, hinter Ids Boko,
in einer sensationellen Zeit von 1:12,2, ist er für ein Platzgeld
nun nicht mehr völlig auszuschließen.
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Vorläufe (29.7.) zum 123. Deutschen Traber-Derby: