Dubai World Cup 2019
30. März 2019 - 2.000 Meter, Meydan, Vereinigte Arabische Emirate
Vorbericht vom 27. März 2019
Auch in diesem Jahr ist der mit 12 Millionen US-Dollar dotierte Dubai World Cup (17:40 MEZ)
vor allem ein Duell zwischen Pferden, die in den Vereinigten Emiraten trainiert werden
und denen, die aus den USA anreisen.
Der Unterschied, in diesem Jahr stellen die Gastgeber die Favoriten.
Neben Titelverteidiger
Thunder Snow hoffen die Einheimischen ausgerechnet auf
einen Hengst mit Namen
North America.
Thunder Snow gewann den
Dubai World Cup 2018
mit fast sechs Längen Vorsprung, und das, obwohl er nicht einmal zu den Topfavoriten
gehört hatte. Trotz dieses Sieges ging er auch im November in den USA
nur als 16:1 Außenseiter in den
Breeders' Cup Classic 2018,
belegte dort dennoch einen starken 3. Platz.
Dass der Helmet-Sohn mit der Sandbahn in Dubai bestens zurecht kommt,
hatte er bereits 2017 mit dem Gewinn des UAE-Derbys bewiesen.
Zuvor konnte er in Frankreich mit dem Critérium International sogar ein
Gruppe-I-Rennen auf Gras gewinnen.
Trainer Saeed bin Suroor hatte Thunder Snow nach dem Breeders' Cup eine
viermonatige Ruhepause verortet. Beim Comeback am 9. März wurde er
im Al Maktoum Challenge Round 3 von Capezzano um knapp zehn Längen deklassiert.
Für die Verantwortlichen dennoch kein Grund zur Sorge. Schon im Vorjahr hatte
Thunder Snow dieses Rennen deutlich gegen North America verloren,
im Dubai World Cup dann aber den Spieß umgedreht.
Er wäre der Erste, der den Dubai World Cup ein zweites Mal gewänne.
Capezzano muss nach seinem imponierenden Sieg über Thunder Snow
natürlich auch der Gewinn des Dubai World Cups zugetraut werden.
Damit konnte bis vor kurzem eigentlich nicht gerechnet werden,
noch vor einem Jahr endete der Bernardini-Sohn in der Godolphin Mile
abgeschlagen auf Platz 13.
Nach zwei beeindruckenden Siegen zu Beginn diesen Jahres ließ Trainer
Salim bin Ghadayer seinen Schützling nun erstmals über 2.000 Meter laufen,
offensichtlich die richtige Entscheidung. Wo für Capezzano das Ende
der Fahnenstange erreicht ist, ist schwer zu sagen, im World Cup wird
er sich auf jeden Fall mit noch stärkeren Gegnern auseinandersetzen müssen.
North America hatte Thunder Snow im letzten Jahr beim
Al Maktoum Challenge Round 3 mit über fünf Längen distanziert und
dabei in Meydan einen neuen Bahnrekord über 2.000 Meter aufgestellt.
Daraufhin war er als zweiter Favorit in den Dubai World Cup gegangen,
wo er nach verpasstem Start aber nur Letzter wurde.
Anschließend lief North America im gesamten restlichen Jahr 2018
kein einziges Rennen mehr. Erst am 10. Januar gab er sein Comeback,
gewann auf Anhieb
Runde 1 der Al Maktoum Challenge und einen Monat später auch die Runde 2.
Seither ist der von Satish Seemar in Dubai trainierte Dubawi-Sohn
nicht mehr gelaufen.
Überhaupt hat der mit sieben Jahren älteste Starter in seiner Karriere nur 17 Rennen absolviert.
Der Hengst mit der großen Galoppade wird sich vermutlich an die Spitze des Feldes setzen.
Seeking The Soul gilt als der stärkste Hengst aus dem Kontingent,
dass aus den USA zum Dubai World Cup 2019 anreist.
Der Sohn von Perfect Soul belegte am 26. Januar
im mit 9 Millionen US-Dollar dotierten Pegasus World Cup den 2. Platz,
obwohl er unterwegs behindert worden war. Bereits im November war er
in der Breeders' Cup Dirt Mile hinter City Of Light auf Rang 2 gelaufen.
Trainer Dallas Stewart ist zuversichtlich,
dass Seeking The Soul im Dubai World Cup eine Chance hat, allerdings
ist sein Hengst in den letzten zweieinhalb Jahren nie weiter als
1.818 Meter gelaufen.
Yoshida ist ein ganz spezieller Fall, denn der fünfjährige
Sohn des japanischen Hengstes Heart's Cry läuft normalerweise auf Gras,
schaffte es dabei letztes Jahr in den Queen Anne Stakes von Ascot sogar auf
den 5. Platz. Dennoch trat er im Breeders' Cup Classic auf Sandboden an
und war dabei mit einer "Nase" hinter Thunder Snow gar nicht weit geschlagen.
Zuletzt versuchte man es
beim Pegasus World Cup
Turf wieder auf Gras, wurde aber nur Sechster.
Schon vor diesem Rennen hatte sein amerikanischer Trainer Bill Mott
angekündigt den Dubai World Cup anzusteuern und es dann wieder auf Sand
zu probieren.
Audible ist neben Yoshida der zweite Hengst,
der für die WinStar Farm im Dubai World Cup laufen soll. WinStar hatte
den Dubai World Cup bereits 2009 mit Well Armed gewinnen können.
Audible belegte im Vorjahr, nach Siegen in den Holy Bull Stakes und dem Florida Derby, beim
Kentucky Derby 2018
den 3. Platz. Nach längere Verletzungspause konnte er die hohen Erwartungen
nicht mehr ganz erfüllen, endete im Pegasus World Cup auf Rang 5.
Gunnevera lief bereits im letztjährigen Dubai World Cup,
landete als 23:1 Außenseiter auf dem 8. Platz, angeblich aufgrund einer Kolik.
Überraschend dann sein 2. Platz im Breeders' Cup Classic, den er knapp eine Länge
vor Thunder Snow beendete. Diese Leistung konnte der Dialed In-Sohn
im Pegasus World Cup nicht bestätigen, dennoch könnte er mit seiner Erfahrung
an einem guten Tag auch im World Cup überraschen.
Dolkong vertritt die Farben Südkoreas im Dubai World Cup 2019.
Er hat bereits vier Rennen in Dubai absolviert und dabei einige Anlaufzeit gebraucht.
Beim ersten Start endete er in Runde 1 der Al Maktoum Challenge noch 17 Längen hinter
North America. Ende Februar gewann er dann aber ein Listenrennen überlegen und
überraschte in Runde 3 der Al Maktoum Challenge, als er sich mit Thunder Snow einen
langen Kampf lieferte, den er am Ende nur mit "Hals" verlor.
Dolkong hatte in Südkorea sechs seiner letzten elf Rennen gewonnen
und war im September beim Korea Cup (Gr.3, 1.800 m) gegen ein internationales Feld auf Platz 2 gelaufen.
Gronkowski begann seine Rennkarriere in England, wo er
auf Listenebene erfolgreich war. Anfang letzten Jahres wechselte er in die USA,
um dort am Kentucky Derby teilzunehmen. Ohnehin nur Außenseiter,
wurde er kurz vor dem Start zurückgezogen. Überraschend dann sein
Auftritt in den Belmont Stakes, wo er als 26:1 Außenseiter
über 2.400 Meter hinter Justify Zweiter wurde.
Seither hat man von Gronkowski nichts außergewöhnliches mehr gesehen,
seinen ersten Start in Dubai beendete er zwölf Längen hinter Stallgefährte Capezzano.
Axelrod ist neben Capezzano und Gronkowski der dritte Hengst aus
dem Stall von Salim bin Ghadayer, er war zu Beginn des Jahres aus den USA
in die Vereinigten Emirate gewechselt. Axelrod gewann im Vorjahr in den USA
zwei Gruppe-III-Rennen blieb im Breeders' Cup Classic aber ohne Chance.
Auch seinen Einstand in Dubai beendete er über die Meile als Vorletzter.
K T Brave ist der diesjährige Vertreter Japans im Dubai World Cup.
Der neunfache Listensieger belegte im Dezember in Japans wichtigstem Sandbahn-Rennen,
dem Champions Cup, nur den 11. Platz. Seine Quote von 4:1 zeigt jedoch, dass
man dem Sechsjährigen einiges zugetraut hatte. In Dubai wird er aber nur
Außenseiter sein.
Pavel lief ebenfalls im japanischen Champions Cup, wurde dort
als 26:1 Außenseiter aber nur Letzter. Der in den USA trainierte Schimmel
war im Juni letzten Jahres immerhin im Stephen Foster Handicap auf Gruppe-I-Ebene erfolgreich gewesen.