Großer Preis von Baden 2014
7. September 2014 - 2.400 Meter, 3-jährige und ältere Pferde, Iffezheim
Vorbericht vom 5. September 2014
Für den noch ungeschlagenen dreijährigen Derbysieger Sea The Moon wird es das erste
Aufeinandertreffen mit der älteren Konkurrenz, wenn am 7. September der Große
Preis von Baden zum 144sten Mal zur Austragung kommt. Gegen ausländische Gäste wird
er sich dann zwar nicht messen können, doch auch die Gegnerschaft aus dem Inland
kommt alle Mal als Härtetest für einen Start beim Prix de l’Arc de Triomphe
in Frage.
In den letzten Wochen war viel über den Gesundheitszustand von
Sea The Moon spekuliert
worden, am Sonntag wird Deutschlands große Galopphoffnung aber so oder so den Mittelpunkt
des nationalen und internationalen Medieninteresses bilden. Und natürlich wird der
Schützling des derzeit erfolgreichsten deutschen Trainers Markus Klug uneingeschränkt
in der Favoritenrolle stehen, auch wenn Klug erklärte, dass Sea The Moon noch nicht
ganz bei hundert Prozent sei, da sein Schwerpunkt ja auf einem Start beim Arc im Oktober
liege. Weil Weltklassejockey Christophe Soumillon verhindert ist, wird Cristian Demuro
am Sonntag auf Sea The Moon sitzen und ihn wahrscheinlich zügig an die Spitze
des Feldes führen, von wo aus er seine bisherigen vier Auftritte Start-Ziel gewonnen hatte.
Starke Konkurrenz kommt vom Sieger des
Deutschen Derbys 2013
Lucky Speed, der nach einer
fast einjährigen Verletzungspause in diesem Jahr die Erwartungen noch nicht erfüllen konnte,
in Topform aber ein echter Gegner für Sea The Moon wäre.
Ähnliches gilt auch für den Soldier Hollow-Sohn
Ivanhowe. Er war letztes Jahr als Favorit
ins Derby gegangen, dort aufgrund einer Verletzung aber nur auf Rang 8 gelandet. Nach
zehnmonatiger Pause kehrte er dann mit einem Sieg im Gerling-Preis zurück, enttäuschte
Anfang Juni aber als Favorit im stark besetzten Grand Prix de Chantilly und ist
seither nicht mehr angetreten.
Eine der ganz großen Entdeckungen des diesjährigen deutschen Derbyjahrgangs ist fraglos
Andreas Löwes
Lucky Lion. Er konnte nicht nur in den klassischen Derby-Vorprüfungen
beeindruckende Siege erzielen, sondern gewann Ende Juli auch den Großen Dallmayr-Preis
in München über 2.000 Meter vor dem international hoch eingeschätzten Noble Mission.
Trotz der imponierenden Auftritte des Speedpferdes gibt es bei Lucky Lion jedoch Bedenken bezüglich
seines Stehvermögens, beim
Deutschen Derby 2014
war er über die 2.400 Meter jedenfalls elf Längen hinter
Sea The Moon auf Platz 2 durchs Ziel gegangen.
Mit
Sirius hat Andreas Löwe noch einen weiteren nicht zu unterschätzenden Dreijährigen
am Start. Der hatte vor vier Wochen den Großen Preis von Berlin über 2.400 Meter
vor der Stute
Berlin Berlin und Lucky Speed gewonnen.
Andreas Wöhler hat
Terrubi nachgenannt, der anschließend beim Melbourne Cup in Australien starten soll.
Der Sohn von Dalakhani hatte sich erst im Juli beim Prix Maurice de Nieuil über 2.800 Meter
gegen Pferde wie Brown Panther, Going Somewhere oder Seismos durchsetzen können.
Auch Trainer Jean-Pierre Carvalho hat mit
Inicar neben Ivanhowe ein zweites Pferd gemeldet.
Der Galileo-Sohn
enttäuschte bislang regelmäßig, wurde auch beim Großen Preis von
Berlin nur Achter, ist aber als „Frontrunner“ bekannt und könnte sich so mit Sea The Moon
einen Kampf um die Führung liefern, was sicherlich eine interessante Konstellation wäre.
Alles in Allem muss man sagen, will Sea The Moon die extrem hohen in ihn gesetzten
Erwartungen erfüllen, er gilt derzeit als Favorit beim Prix de l’Arc de Triomphe,
muss er den Großen Preis von Baden gewinnen, ansonsten dürfte es für ihn im Oktober in Paris
äußerst schwierig werden.
Der
Große Preis von Baden
wird seit 1858 ausgetragen und ist das international am höchsten eingestufte Galopprennen
Deutschlands. Der Gewinner ist automatisch für den
Breeders' Cup Turf
und den
Japan Cup
qualifiziert.