Prix de l’Arc de Triomphe 2023

Prix de l’Arc de Triomphe 2023

1. Oktober 2023 - 2.400 Meter, Paris-Longchamp


Pl. Abst.

Alter Gewicht
Trainer Jockey Quote

1.
Ace Impact 3 56,5
J.-C. Rouget C. Demuro 2,9

2. 1 ¾ Westover 4 59,5
R. Beckett R. Hornby 7,4

3. kK Onesto 4 59,5
F. Chappet M. Guyon 56,0

4. 1 ¼ Through Seven Seas 5 58,0
T. Ozeki C. Lemaire 11,0

5. H Continuous 3 56,5
A. O'Brien R. Moore 15,0

6. 2 ½ Bay Bridge 5 59,5
M. Stoute R. Kingscote 14,0

7. N Sisfahan 5 59,5
H. Grewe L. Delozier 110,0

8. kK Feed The Flame 3 56,5
P Bary F. Soumillon 14,0

9. H Hukum 6 59,5
O. Burrows J. Crowley 6,5

10. kK Simca Mille 4 59,5
S. Wattel A. Pouchin 19,0

11. H Fantastic Moon 3 56,5
S. Steinberg R. Piechulek 13,0

12. 5 Place Du Carrousel 4 58,0
A. Fabre M. Barzalona 27,0

13. H Free Wind 5 58,0
J. Gosden F. Dettori 21,0

14. 1 ½ Haya Zark 4 59,5
A. Fouassier G. Mosse 108,0

15. 1 ½ Mr Hollywood 3 56,5
H. Grewe B. Murzabayev 44,0

Vorbericht vom 28. September 2023

Das bedeutendste Pferderennen der Welt gleicht in diesem Jahr einem Ratespiel, denn kaum ein Starter würde als Sieger völlig überraschen. An den Wettmärkten gilt der ungeschlagene Franzose Ace Impact als Favorit, doch muss der erst einmal beweisen, dass er gegen ältere Konkurrenten bestehen kann. In den letzten fünf Jahren gelang es keinem Dreijährigen den Prix de l’Arc de Triomphe für sich zu entscheiden, allerdings scheint in diesem Jahr das Niveau des Rennens nicht gerade außerordentlich.

Hukum gewann am 29. Juli mit den King George Stakes das wohl bestbesetzte Rennen des bisherigen Jahres und gehört somit folgerichtig zu den Topfavoriten des Arc 2023. Auch wenn der sechsjährige Sea The Stars-Sohn fünf seiner letzten sechs Starts gewonnen hat, ein solcher Erfolg war nicht unbedingt vorauszusehen. Zwar sicherte er sich Anfang letzten Jahres die Dubai City Of Gold Stakes und den Coronation Cup, traf dabei aber auf keine allzu starken Gegner. Aufgrund einer Hinterbeinverletzung musste er anschließend fast ein ganzes Jahr pausieren, ist seither ungeschlagen. Nach dem Erfolg Ende Juli im "King George" ist Hukum nicht mehr gelaufen, doch gewann auch Workforce 2010 nach diesem Rennen den Arc. Bei 101 Austragungen gelang es bislang noch keinem sechs Jahre alten Pferd den Prix de l’Arc de Triomphe zu gewinnen.

Westover unterlag Hukum in den King George Stakes mit einem Kopf, was auch ihn zu einem heißen Arc-Kandidaten macht. Ein Jahr zuvor hatte er in den King George Stakes ein Desaster erlebt, endete als Favorit achtzehn Längen hinter dem Sieger. Dass der vierjährige Frankel-Nachkomme über Klasse verfügt, hat er mehrfach bewiesen. Im letztjährigen Epsom Derby wurde er trotz extrem ungünstigem Rennverlauf Dritter, gewann danach das Irish Derby, wurde Sechster im Arc und scheiterte im März beim Dubai Sheema Classic nur am Weltranglisten-Ersten Equinox. Wie Hukum hat auch Westover seit dem 29. Juli kein Rennen mehr bestritten. Ihm sollte der zu erwartende gute Boden zusagen.

Ace Impact ist der Favorit der Buchmacher und Frankreichs große Hoffnung. Der Dreijährige ist nach fünf Starts noch ungeschlagen, hatte am 4. Juni den Prix du Jockey Club mit deutlichen dreieinhalb Längen für sich entschieden und am 15. August auch den Prix Guillaume d’Ornano in Deauville gewonnen. Bisher ist der von Jean-Claude Rouget trainierte Cracksman-Sohn nur gegen gleichaltrige Pferde angetreten, weshalb sein Leistungsvermögen nicht einfach zu bestimmen ist. Und noch ist er auch nie weiter als 2.100 Meter gelaufen, doch wer weiß schon, wozu Ace Impact fähig ist.

Continuous gewann am 16. September die St Leger Stakes in Doncaster über 2.937 Metern und machte daraufhin einen gewaltigen Satz am Arc-Wettmarkt. Im August hatte der Dreijährige bereits die Great Voltigeur Stakes in York gewonnen. Noch ist der Sohn des japanischen Hengstes Heart's Cry nicht auf die aller stärksten Konkurrenten getroffen und im Prix du Jockey Club endete er fünfzehn Längen hinter Ace Impact. Für ihn spricht jedoch, dass Startrainer Aidan O'Brien ihn für den Arc auserkoren und nachgenannt hat, während er nominierte Klassepferde, wie Paddington, Auguste Rodin, Luxembourg oder Savethelastdance, abmeldete. Noch nie ist es einem Pferd gelungen das St Leger und den Arc in einer Saison zu gewinnen, was an der kurzen Pause zwischen den beiden Rennen liegen könnte.

Fantastic Moon, Sieger des Deutschen Derbys 2023, gewann am 10. September in Paris-Longchamp den Prix Niel in beeindruckender Weise, ließ dort auch dem favorisierten Feed The Flame keine Chance. Ursprünglich war Fantastic Moon gar nicht für den Prix de l’Arc de Triomph vorgesehen, doch bewog dieser Auftritt seine Besitzergemeinschaft, ihn für 120.000 Euro nachzunennen. Bei seinem bislang einzigen Test gegen ältere Pferde wurde er am 30. Juli, in einem langsam gelaufenen Großen Dallmayr-Preis in München, Zweiter hinter dem Godolphin-Hengst Nations Pride. In Paris wird der Sea The Moon-Sohn, der über eine begnadete Fähigkeit zur Beschleunigung verfügt, ein schnelleres Rennen und guten Boden vorfinden, was ihm in die Karten spielen sollte. Die deutschen Pferde In Swoop und Torquator Tasso schafften es in den letzten drei Jahren beim Prix de l’Arc de Triomph in die Platzierung.

Free Wind ist der Ritt von Frankie Dettori im Arc 2023. Der Starjockey, der noch in diesem Jahr seine Karriere beenden will, hat dieses Rennen schon sechsmal gewonnen. Die fünf Jahre alte Galileo-Tochter wurde am 24. August in den Yorkshire Oaks nur mit einem Kopf bezwungen. Die Gewinnerin Warm Heart wertet diese Leistung anschließend mit einem Sieg im Prix Vermeille weiter auf. Free Wind kommt mit jedem Boden zurecht, hat aber nur die Erfahrung von einem Gruppe-I-Rennen. Acht der letzten zwölf Arc-Austragungen wurden von Stuten gewonnen.

Place Du Carrousel gewann im letzten Jahr am Arc-Wochenende den Prix de l'Opéra und setzte sich gerade am 10. September im Prix Foy durch, wo sie erstmals gegen männliche Gegner und über 2.400 Meter antrat. Die vierjährige Lope De Vega-Tochter lief in dieser Saison erst dreimal, sollte also noch über Kraftreserven verfügen. Trainer André Fabre konnte den Prix de l’Arc de Triomphe schon achtmal gewinnen.

Feed The Flame endete im Prix du Jockey Club über 2.100 Meter nur auf dem vierten Platz. Einen Monat später beeindruckte er über die Arc-Distanz, gewann den Grand Prix de Paris trotz verpasstem Start, ließ dabei auch die Epsom Oaks-Siegerin Soul Sister hinter sich. Allerdings unterlag der von Pascal Bary trainierte Kingman-Sohn beim nächsten Start am 10. September im Prix Niel gegen Fantastic Moon.

Bay Bridge hatte vor einem Jahr in den Champion Stakes in Ascot seinen großen Auftritt, fügte dort dem in zehn Rennen ungeschlagenen Baaeed seine erste und einzige Niederlage zu. In diesem Jahr war der fünfjährige New Bay-Sohn weniger erfolgreich. Nach drei enttäuschenden Auftritten zu Beginn der Saison gewann er nach längerer Pause die September Stakes (Gr.3) in Kempton, das Rennen, das Enable vor ihrem Arc-Triumph 2018 gewann.

Mr Hollywood wurde am 3. September, im sehr langsam gelaufenen Großen Preis von Baden, von dem auf höchster Ebene erprobten französischen Hengst Zagrey nur mit einem Hals bezwungen und bewies damit, wie auch Fantastic Moon im Prix Niel, dass deutsche Dreijährige durchaus international mithalten können. Im Mai hatte er das Bavarian Classic vor Fantastic Moon gewonnen, wurde anschließend Zweiter im Union-Rennen und dem Deutschen Derby. Der Iquitos-Sohn kommt mit weichem Geläuf sehr gut zurecht, wird am Sonntag in Paris aber vermutlich festeren Boden antreffen.

Simca Mille triumphierte am 13. August im Großen Preis von Berlin, einem Rennen, dessen Sieger Torquator Tasso und Alpinista später auch den Arc gewannen. Trainer Stephane Wattel hatte bereits zu Beginn des Jahres den Arc als Ziel für seinen Tamayuz-Sohn ausgegeben. Er war letztes Jahr Zweiter im Grand Prix de Paris geworden und hatte anschließend den Arc-Trial Prix Niel gewonnen. Im Arc trat er dann jedoch nicht an, lief stattdessen im Japan Cup, wo er chancenlos war. Diese Saison siegte Simca Mille im Prix d'Harcourt, wurde Zweiter im Prix Ganay und gewann den Grand Prix de Chantilly, muss letztendlich aber noch beweisen, dass er es mit den ganz Großen aufnehmen kann.

Through Seven Seas ist in diesem Jahr die einzige Teilnehmerin aus Japan. Die fünfjährige Stute, die über eine große Endgeschwindigkeit verfügt, hat es erst spät in ihrer Karriere auf Toplevel geschafft. Am 25. Juni überraschte sie als 56:1 Außenseiterin im Takarazuka Kinen, unterlag Equinox, trotz ungünstigem Rennverlauf, nur mit einem Hals. Mit dieser Leistung könnte sie auch in Paris für eine Überraschung sorgen. Die Dream Journey-Tochter wäre das erste japanische Pferd, das den Prix de l’Arc de Triomphe gewänne.

Onesto gehörte im letztjährigen Arc zum erweiterten Favoritenkreis, nachdem er den Grand Prix de Paris gewonnen hatte und Zweiter in den Irish Champion Stakes geworden war. Einem zehnten Platz im Prix de l’Arc de Triomphe folgte Rang sieben im Japan Cup und danach eine neunmonatige Pause. Seither hat er nur zwei Rennen bestritten, war zuletzt in den Irish Champion Stakes ohne Chance. Findet er, mit den beiden Rennen in den Beinen, zurück zu letztjähriger Form, ist mit dem Frankel-Sohn zu rechnen.

Sisfahan ist der dritte deutsche Starter im Prix de l’Arc de Triomphe 2023. Er endete im Großen Preis von Berlin eine dreiviertel Länge hinter Simca Mille und sollte eigentlich am 24. September im Preis von Europa laufen, wurde aufgrund des zu weichen Bodens in Köln stattdessen nach Paris entsandt. Der Isfahan-Sohn hatte 2021 das Deutsche Derby gewonnen und war anschließend Zweiter hinter Torquator Tasso im Großen Preis von Baden geworden. Danach folgten einige enttäuschende Auftritte in Deutschland und im Ausland. Auch beim letzten Start, am 3. September im Großen Preis von Baden, wurde Sisfahan Letzter.

Haya Zark gewann dieses Jahr zwei Gruppe-III-Rennen in Frankreich, blieb ansonsten deutlich hinter Gegnern wie Simca Mille oder Onesto. Der vierjährige Zarak-Sohn ist eines dieser Pferde, bei dem man sich fragt, warum es in den Arc geschickt wird.


Der Prix de l’Arc de Triomphe gilt als das bedeutendste Pferderennen der Welt und ist mit einem Preisgeld von fünf Millionen Euro das höchstdotierte in Europa. Waren es lange Zeit vor allem dreijährige Pferde, die den Arc gewannen, gelang in den letzten fünf Jahren keinem dieser Altersgruppe der Sieg.

   Den kostenlosen Livestream zum Arc '2023 gibt es bei Equidia.

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