Traber Derby 2023

Deutsches Traber-Derby 2023

20. August 2023 - 1.900 Meter, Berlin-Mariendorf


Pl.
Zeit Trainer Fahrer Quote

1. Schampus 1:11,4 J. Franzl J. Franzl 2,8

2. Y Not Diamant 1:11,4 P. Hagoort R. Bakker 2,6

3. Gio Cash 1:12,0 D. Tesselaar D. Tesselaar 2,7

4. Yahoo Diamant 1:12,4 W. Nimczyk T. Panschow 56,1

5. See The Moon 1:12,8 M. Schub S. Hiendlmeier 37,3

6. Django Hill 1:13,0 W. Nimczyk M. Nimczyk 16,6

7. Sir Express 1:13,6 W. Nimczyk R. Bot 55,1

8. Honey Bear 1:13,6 V. Gentz V. Gentz 104,7

9. Simba 1:14,0 J. Franzl J. van Rijn 24,0

10. Perfecto 1:20,4 R. Gramüller T. Tietz 24,9


Uccellone disq. R. Haller R. Haller 15,6


Panta Rhei disq. P. Hagoort M. Brouwer 42,6

Vorbericht vom 16. August 2023

Von einem ausgeglichenen Finale kann in diesem Jahr kaum die Rede sein, denn drei Pferde stehen klar über dem Rest. Da aber alle drei Topfavoriten für den Sieg in Frage kommen, ist Spannung auch im 128. Deutschen Traber-Derby garantiert.

Gio Cash galt lange als klarer Favorit des Deutschen Traber-Derbys 2023. Nicht nur, weil er sich am 25. Juni völlig unangefochten im Adbell-Toddington-Rennen durchgesetzt hatte, sondern auch aufgrund der mit Abstand höchsten Gewinnsumme aller teilnehmenden Pferde. Seine überraschende Niederlage im Buddenbrock-Rennen am 16. Juli ließ einige Zweifel aufkommen, doch seinen stark besetzten Vorlauf gewann der aus Zucht und Besitz des Berliners Pierre Sagitz stammende Victor Gio-Sohn wieder souverän. Schon als Zweijähriger hatte Gio Cash das Finale der Breeders Course in Schweden gewonnen, wiederholte dieses Kunststück auch als Dreijähriger und belegte in diesem Jahr am Elitoppet-Sonntag den zweiten Platz in der Fyraåringseliten, um nur einige seiner Erfolge zu erwähnen.

Y Not Diamant siegte im Buddenbrock-Rennen vier Längen vor Gio Cash und wird als sein härtester Gegner erwartet, zumal Fahrer Robin Bakker das Deutsche Traber-Derby schon sechsmal gewonnen hat. Im Adbell-Toddington-Rennen war der Wallach noch von seinem Trainer Paul Hagoort höchstpersönlich gesteuert und offensichtlich geschont worden. Insgesamt traf Y Not Diamant bereits siebenmal auf Gio Cash, davon viermal im niederländischen Wolvega. Dreimal lief er vor ihm ein, da darf man gespannt sein, ob ihm im Traber-Derby der Ausgleich gelingt.

Schampus war zwei- und dreijährig ungeschlagen geblieben, gewann unter anderem das letztjährige Kriterium der Dreijährigen, bevor er sich im Mai bei der Fyraåringseliten in Dänemark mit dem Ehrenplatz begnügen musste. Im Adbell-Toddington-Rennen liefterte er sich mit Gio Cash einen ausgiebigen Kampf um die Spitze, den er letztendlich verlor und Dritter wurde. Beim Buddenbrock-Rennen versuchte Josef Franzl es dann mit veränderter Taktik am Ende des Feldes, wurde erneut Dritter, eine Länge hinter Gio Cash. Auch Schampus gewann seinen Vorlauf souverän und geht nun von Startplatz 1 ins Rennen.

Hoch interessant wird es also bereits am Start, denn Y Not Diamant und Gio Cash gehen direkt neben Schampus ins Rennen. In Führung zu gehen und damit auch das Tempo zu bestimmen, wäre für jeden der Favoriten ideal. Doch wie viel werden die Fahrer investieren, um an die Spitze zu gelangen? Springt einer von ihnen dabei an? Oder werden sie sich gar so weit verausgaben, dass es am Ende einen lachenden Vierten gibt?

Die Außenseiter:

Uccellone ist Bayerns Hoffnung im Deutschen Traber-Derby 2023, denn er gewann in seiner Heimat gegen Gleichaltrige nicht nur den Münchner Pokal, sondern auch den Großen Preis von Bayern. Weniger gut lief es für den der Corleone-Sohn bei seinen beiden jüngsten Starts in Berlin-Mariendorf. Beim Buddenbrock-Rennen lag er lange ideal im Rücken von Gio Cash, schaffte es dennoch nur auf den vierten Platz. In seinem eher schwach besetzen Vorlauf wurde er zwar Zweiter, gegen den Sieger Y Not Diamant hatte er aber nie eine Chance.

Sir Express war zusammen mit Uccellone als klarer Favorit in den Großen Preis von Bayern gegangen, unterlag ihm dort nach Kampf knapp. In Berlin traf er in seinem Vorlauf gleich auf starke Konkurrenz, verteidigte seinen vierten Platz mühelos. Der von Wolfgang Nimczyk trainierte Indigious-Sohn, als Zweijähriger Gewinner des Hamburger Winterfavoriten, startet im Finale aus der zweiten Reihe, immerhin im Rücken von Gio Cash.

Perfecto lief ebenfalls im Großen Preis von Bayern, wurde dort als Außenseiter Dritter. Der Love You-Sohn, dessen Trainer / Fahrer-Duo (Robert Gramüller / Thorsten Tietz) das Traber-Derby 2022 gewann, trat bei seinen sieben Starts in diesem Jahr zumeist gegen ältere Gegner an und brachte diese Rennhärte mit in seinen Vorlauf, den er mit einer starken Leistung auf Rang zwei beendete. Freiwillig entschied man sich im Finale für einen Startplatz in der zweiten Reihe, direkt hinter Schampus.

Django Hill lief seine ersten vier Rennen in Skandinavien, wo er genauso wenig auffiel, wie bei seinen späteren Starts in Deutschland. Bemerkenswert dann aber sein Auftritt im Adbell-Toddington-Rennen, in dem er mit riesigem Speed endete und Schampus noch auf den dritten Platz verdrängte. Auch in seinem Derby-Vorlauf enttäuschte er nicht. Erneut von hinten kommend, erreichte er ohne Mühe den dritten Platz. Der Muscle Hill-Sohn startet hinter Y Not Diamant ins Derby-Finale 2023.

Yahoo Diamant, wie Sir Express und Django Hill von Wolfgang Nimczyk vorbereitet, konnte mit den ganz Großen nie wirklich mithalten, schaffte es im Kriterium der Dreijährigen, dem Peter Heitmann-Rennen oder beim TCT-Criterium in Wolvega aber hinter Y Not Diamant und Gio Cash in die Platzierung. Seinen Vorlauf beendete er als Dritter, wurde von Michael Nimczyk aber auch nicht größer gefordert.

Panta Rhei, ein Stallgefährte von Y Not Diamant, schaffte es bei vier seiner letzten sechs Starts nicht ins Ziel, weshalb er in seinem Vorlauf recht zurückhaltend eingesetzt wurde, dennoch den vierten Platz erreichte. Ganz unterschätzen sollte man ihn nicht, war er zu Beginn seiner Karriere doch lange ungeschlagen geblieben und danach noch einige Zeit nur zu kleinen Quoten zu wetten. Trainer Paul Hagoort gewann das Deutsche Traber-Derby schon siebenmal, nicht immer mit seiner ersten Waffe.

Sea The Moon überraschte in seinem Vorlauf als großer Außenseiter auf dem zweiten Platz und kann im Traber-Derby nun von Position 4 ins Rennen gehen. Nach schnellem Start hatte er eine perfekte Lage im Rücken von Schampus ergattert. Vielleicht schafft er es von seiner günstigen Startposition im Finale, erneut an den Rücken eines Favoriten.

Simba, wie Schampus von Josef Franzl trainiert, konnte sich im wohl schwächsten aller Vorläufe an die Spitze setzen, hatte letztlich gegen Y Not Diamant und Uccellone aber keine Chance und wird es auch im Finale sehr schwer haben.

Honey Bear endete im Vorlauf noch eine Länge hinter Simba, erkämpfte sich hauchdünn einen Platz im Deutschen Traber-Derby. Mit seiner Final-Teilnahme hat der Schützling von Victor Gentz alles ihm mögliche bereits erreicht.

Bis 2021 war das Deutsche Traber-Derby eine Prüfung für dreijährige Pferde. Um den jungen Pferden eine schonendere Entwicklung zu ermöglichen und zu einer stabileren und zahlreicheren Population beizutragen, entschloss man sich, das wichtigste deutsche Trabrennen ab 2022 mit vierjährigen Pferden auszutragen.


Termine vor dem Deutschen Traber-Derby 2023
29.05.2023
Schwarzer Steward
2.200 m
Hamburg
Sir Robert
18.06.2023
GP von Bayern
2.100 m
München
Uccellone
25.06.2023
Adbell-Toddington
1.900 m
Berlin-Mariendorf
Gio Cash
16.07.2023
Buddenbrock
1.900 m
Berlin-Mariendorf
Y Not Diamant
06.08.2023
Derby-Vorläufe
1.900 m
Berlin-Mariendorf




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